Sorgen um meine Frau

  • Ein freundliches Hallo zusammen!:Hallo:



    Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Manfred, 62 J. jung und lebe am Bodensee.
    Bei mir wurde vor dreieinhalb Jahren eine progediente, idiopatische zebelläre Ataxie (fortschreitend, unbekannter Herkunft) diagnostiziert.


    Allerdings mache ich mir große Sorgen um meine Frau.
    Sie kommt jetzt für unseren Lebensunterhalt fast alleine auf .Ich erhalte nur eine ganz kleine Eu Rente.
    Vor 5 Jahren sind wir aus beruflichen Gründen von Travemünde/Ostsee an den Bodensee gezogen.
    Alles war prima; beide Arbeit, schöne Wohnung mit Seesicht, hoher Freizeitwert. Alle Freizeitaktivitäten haben wir gemeinsam unternommen. ( 22 Jahre verheiratet )
    Ich bin jetzt stark eingeschränkt und muss sie schon zwingen, in ihrer Freizeit etwas zu unternehmen. Das möchte sie aber nicht, dann hat sie ein schlechtes Gewissen.
    Wir haben immer alles gemeinsam unternommen.
    Hinzu kommt auch, das man uns hier nur zusammen sieht , dann wird sie immer gefragt, warum bist du allein. Das verstärkt ihr schlechtes Gewissen noch.


    Sie weint sehr viel, sagt: sie packt das alles nicht mehr und wünscht sich unser altes Leben zurück.
    Ich spiele ihr immer den starken und optimistischen, obwohl mir oft gar nicht danach ist.
    Sie ist vor kurzem schon einmal wegen mittelschwerer Depression für 2 Wochen krank geschrieben worden.
    Eigentlich müsste sie mal für einige Zeit zur Kur, aber ich habe Angst vorm allein sein.Sag ich aber nicht,sondern bestätige sie,das zu machen.


    Bin erst vor einigen Tagen eine kleine Treppe runtergefallen. NUR schwere Prellungen. Aber mir reichts.,*****Ataxie.


    Wie ist es bei Euch. Wie gehen Eure Partner/Angehörigen/Freunde damit


    um ? Wäre interessant, Eure Erfahrungen zu hören.
    Und kann ich ev. eine Hilfe bekommen, falls meine Frau zur Kur fährt? Was ich ihr von Herzen gönne.!!!
    Freue mich auf Eure Antworten und sende viele Grüße vom Bodensee.
    Manfred



    Freundliche Grüße vom sonnigen Bodensee:Bye_Bye:



















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  • Wie ist es bei Euch. Wie gehen Eure Partner/Angehörigen/Freunde damit um ?


    Wäre interessant, Eure Erfahrungen zu hören.


    Und kann ich ev. eine Hilfe bekommen, falls meine Frau zur Kur fährt?


    Hallo Manfred,


    es hat mich sehr betroffen gemacht, über Deine Krankheit und Deine Sorgen um Deine Frau zu lesen.


    Ich bin auch verheiratet und weiß, dass der Partner ja immer in unsere Beeinträchtigungen mit einbezogen ist und auch darunter leidet.


    Näheres über mich schreibe ich Dir wohl morgen lieber per PN, denn dieser Thread ist öffentlich einsehbar.


    Zum Thema einer evtl. Hilfe für Dich, während Deine Frau zur Kur fährt, möchte ich Dich fragen, ob Du eine Pflegestufe hast.


    In dem Fall gäbe es ja die s.g. Verhinderungspflege, habe im Forum bereits darüber gelesen.
    Andere können Dir vielleicht Näheres dazu schreiben.


    Hat Deine Frau evtl. bereits psychologische Hilfe in Anspruch genommen?
    M.E. wäre eine Therapie für sie wohl sehr hilfreich.


    Liebe Grüße und alles Gute
    Maria

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • hallo manfred


    bin positiv berührt wie sehr du dir gedanken um deine frau machst, denn die sind berechtigt ... "unsere" leute sind im wahrsten sinne mitbetroffen, oft noch hilfloser ...


    auch sie braucht zeit, sie nimmt die einschränkungen ja wahr ... und klar, ihr fällt es auch nicht leicht ...


    und ja, wir versuchen dabei die starken zu bleiben, lassen uns nichts anmerken ... aber, letztendlich kann das für euch beide zum teufelskreis werden


    glaub, ihr braucht beide in irgendeiner form unterstützung ... vielleicht wäre der schritt in die selbsthilfegruppe nicht verkehrt, aber wenn ihr noch zeit dafür braucht, dann gebt euch die


    was wäre, nur ne idee ... wenn du für dich auch eine reha beantragst? :) du wärst versorgt und sie könnte sich beruhigt erholen


    ja, ansonsten wie es maria schon sagte, gibt es die verhinderungspflege ... was ich auch raten würde wäre eine art hilfsnetz aus freunden, nachbarn und bekannten aufzubauen und irgendwie zu festigen


    sucht euch auch ein neues gemeinsames hobby mit einem neuen umfeld wo die leute dich mit erkrankung kennenlernen ... erfordert erstmal mut aber damit überwindet ihr auch eine blockade


    ... und bevor ich wieder romane schreibe ...


    es geht immer weiter, nur anders


    bin mit 34 in rente ... hatte phasen die waren zum schreien, heute ... pflegebedarf, volle rollstuhlpflicht ... lebe mit hilfe von assistenz und pflegekräften, aber immer noch in eigener wohnung


    der horizont hat sich verändert ... wertvorstellungen ... und ich behaupte, nicht zum schlechten


    was nicht heißt das ich den kram gern meistbietend bei e-bay versteigern würde ... ;) aber irgendwie hab ich mich dran gewöhnt wie an ein scheußliches erbstück einer großtante, das man nicht weggeben kann


    LG von manu

  • Hallo Manfred,
    ich hab keine Ahnung was Kuren betrifft. Es ist sicher gut wenn deine Frau mal abschalten kann, aber vielleicht
    gibt es ja eine Einrichtung in die beide fahren können, wo sich aber auch andere um den behinderten Partner kümmern?! Vielleicht muß das auch erst "erfunden" werden :D bin ich verständlich rübergekommen.


    wollte unbedingt meinen Bautzener Senf bzw. diese "Idee"??? dazugeben

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd ()

    • Offizieller Beitrag

    es ist eigentlich schon alles gesagt, Manfred.
    die Idee : eine Reha für Dich & eine Kur
    für Deine Frau- finde ich gut--aber die Kosten ???!!
    LG
    jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen ()

  • es ist eigentlich schon alles gesagt, Manfred.
    die Idee : eine Reha für Dich & eine Kur
    für Deine Frau- finde ich gut--aber die Kosten ???!!
    LG
    jürgen


    Das allerschlimmste, was bei richtigem Verhalten passieren könnte, wäre eine Insolvenz.


    Aber was sind die möglichen psychologischen Opportunitätskosten, wenn sie es nicht tun?

  • es ist eigentlich schon alles gesagt, Manfred.
    die Idee : eine Reha für Dich & eine Kur
    für Deine Frau- finde ich gut--aber die Kosten ???!!


    Ich finde, eine Antwort kann doch nur Manfred selbst dazu geben.
    Leider hat er sich nicht mehr zu diesem Thema geäußert.

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Hallo zusammen,

    erst einmal vielen Dank für eure Antworten.
    Konnte nicht früher antworten, war nach einem Treppensturz 3 Wochen in der Klinik. (Wirbelbruch).
    Jetzt hat sich mein Zustand (Ataxi )aber verschlechtert. Soll nach einem Sturz normal sein.
    Meiner Frau haben (so blöd es sich anhört ) meine drei Wochen Klinik ein wenig Erholung verschafft.
    Sie wusste, das ich dort gut versorgt war.
    Trotzdem werde ich mich um eine Reha für sie bemühen. Unser Hausarzt „ spielt mit“.
    Noch einmal vielen Dank für Eure netten und aufmunternden Beiträge.

  • Hallo Mathiess,


    belastend ist das für den Partner ohne Frage. Auch ich bin verheiratet und habe zwei kids 7 und 9 Jahre alt. Das gibt mir Kraft diese Krankheit zu akzeptieren. Das du deine Frau liebst, kann man lesen. Ich würde alle Hebel in Bewegung setzen, um eine gemeinsame Kur zu bekommen. Ich bin mir sicher das es bewilligt wird. In Konstanz gibt es eine sehr gute Kurklinik, die Ataxiekranke sowie gleichzeitig Psychotherapie behandelt. Das ist die Schmieder-Klinik. Diese Klinik hat einen sehr guten Ruf.
    Ihr solltet das dringend beantragen. Erst wenn es Euch Beiden besser geht, können Pläne geschmiedet werden. Hole dir Hilfe, welche dir ohne Zweifel zusteht.


    Machs gut


    Rolf