Behndertenausweis

  • Erst einmal ein freundliches "Hallo" an alle

    Durch Zufall bin ich beim Stöbern in den unendlichen Weiten des Internet auf diese Seite gestoßen.
    Als ich mich hier dann ein wenig umsah war ich positiv überrascht wie hilfreich dieses Forum ist.

    Daher lege ich einfach mal los:

    Ich heiße Robin, bin 21 Jahre alt, komme aus dem Landkreis Cuxhaven und arbeite (leider) nichts.
    Mein an sich wirklich soweit schönes Leben wird mir (mal mehr, mal weniger) durch Friedreich - Ataxie erschwert.
    Diese zeigt sich ungefähr seit ich 10 bin, wurde aber erst vor rund 3,5 Jahren (kurz vor meinem 18.ten) diagnostiziert.

    Erst im Januar diesen Jahres fand ich mich damit ab, dass ich nun einmal Einschränkungen habe und ich aus diesen auch "einen Vorteil schlagen" kann; womit ich meine, dass ich einen Behinderten-Ausweis beantragt habe.
    Und damit sind wir bei meinen ersten Frage:

    Hat es bei einem von euch auch soooo... lange gedauert bis ein Bescheid kam? (Habe bis zum heutigen Tag keinen.)

    Auch wenn man FA-Einschränkungen nur schwer verallgemeinern kann: Kann mir jemand eine ungefähre Zahl sagen wieviel % GdB man (bzw Ich) mindestens kriegen müsste?

    Nun ein weiteres Problem:
    Ich habe versucht mich über "Behinderten-Rente" (Erwerbsfähigkeitsminderungsrente oder wie das auch korrekt heißen mag) schlau zu machen. Mein derzeitiger Info-Stand ist, dass man voll erwebsfähig-gemindert ist, wenn man höchstens 3 Stunden am Tag arbeiten kann und teilweise e.-gemindert, wenn man min. 3 höchstens aber 6 Stunden arbeiten kann. Nun hab ich ein Problem:
    Ich könnte auch 10 Stunden am Tag arbeiten (wenn man mich ließe...) nur halt nicht grade als Dachdecker oder überhaupt in einem Beruf der (Fein-) Motorik verlangt. Also frage ich mich, ob ich erwerbsgemindert bin, wenn ja ob teilweise oder voll!:confused::confused::confused:

    HILFE!!!:eek::eek::eek:


    Soviel erstmal als Anfang

    Wenn ich irgendwas unverständlich formuliert habe fragt bitte.

    Mfg
    Robin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Robin,
    ich kann dir nur darauf antworten, wie lange es dauern kann, bis der Antrag auf den SBH-Ausweis bearbeitet ist.
    Also, von Januar bis September scheint mir gerade noch ok. Hast du bei Antragstellung eine Bestätigung über den Eingang deines Antrages bekommen (hier wird so etwas gleich verschickt, weil die Bearbeiung wohl oft länger dauert)?
    Ich habe meinen Antrag Ende Mai (vor 5 Jahren) abgeschickt, erste Antwort habe ich Mitte September bekommen. Damals wollte man mich mit 50 GdB und Merkzeichen G abspeisen (ich habe ne SCA und saß damals noch nicht im Rollstuhl, wie jetzt seit 3 Jahren). Da mir aber das Merkzeichen aG sehr wichtig war (nur damit bekommst du nen Schwerbehindertenparkausweis), legte ich Widerspruch ein, der Bescheid kam endlich Anfang Dezember: 80 GdB und aG!!
    (Inzwischen hab ich nen GdB von 100, diese Änderung ging schnell und problemlos.)
    Ich denke, dass du bei ner FA mit einem GdB von 70/80 mind. rechnen kannst und wenn du nicht mehr optimal zu Fuß bist, solltest du auf dem aG bestehen, denn besser wird dein Laufen ja leider bestimmt nicht mehr!
    Die genaue Bearbeitungszeit hängt natürlich von deinem zuständigen Versorgungsamt ab, ich weiß leider nicht, ob man in Cuxhaven (?) schnell oder langsam arbeitet, ggf. mal vorsichtig telefonisch nachfragen. Bei meinem Widerspruch hatte ich dem Amt (nach 6 Wochen) eine Frist von 4 Wochen zugebilligt, die auch bis zum letzten Tag ausgenutzt wurde. Man sollte da einen selbstbewussten, genau wissend, was man will, Eindruck machen, ein verschüchtertes Mäuschen hat schlechte Karten!
    LG, Sabine

  • ja also nen Eingangsbescheid hab ich direkt bekommen

    ... man wird sehen was kommt ....

    Danke für die schnelle Antwort

  • Wenn Du ein "aG" bekommen solltest, kannst Du zum Beispiel kosteenlos Bahn fahren und eine Parkausweis für Behinderte bekommen. Durch das erste must Du keine KFZ Steuer zahlen, kannst an Parkscheinautomaten kostenlos parken und auf Behindertenparkständen stehen - oder Dein Fahrer mit seinem Fahrzeug, wenn er Dich fährt. Das erleichtert vieles.

    Eventuell kannst Du auch ein "B" erhalten, für Begleitung. Dann mussst oftmals nur einer von zweien, Dir und Deinem Begleiter, Eintritt zahlen.

    Es ist ist keinesfalls unmoralisch das zu beantragen, was einem zusteht.

    Und am besten jedes Jahr eine Erhöhung beantragen.

    Kleiner Tip - wenn das Versorgungsamt bei den Unis nachfragt, dort wo Du auch behandelt wirst (oder Deine ärztl. Idebenone Betreuer) geht das oft mit einem besseren Bescheid für Dich aus. Deswegen auch diese Ärzte als betreuende Ärzte angeben.

  • Hallo Robin,


    eine Bearbeitungszeit von fast neun Monaten ist schon ungewöhnlich lange. Vielleicht solltest Du beim Versorgungsamt nachfragen. Möglicherweise dauert die Rückmeldung Deiner nehandelnden Ärzte so lange.


    Eine Schätzung des Grades der Behinderung ist ohne genaue Kenntnis des Krankheitszustandes (Rollstuhl?) sehr schwierig. Insbesondere das Merkzeichen aG setzt sehr deutliche Einschränkungen des zurücklegbaren Fussweges voraus. Das Bundessozialgericht nannte hier eine Strecke von 30 Meter.


    Aus meiner Sicht sollte aber ein GdB von 80 und die Merkzeichen G und B erteilt werden.


    Sollte der Bescheid nicht Deinen Erwartungen entsprechen (erste Beurteilung beruht meißt nur nach Aktenlage), lohnt sich auf jeden Fall ein Widerspruch mit dem Vorschlag einer ärztlichen Begutachtung. Dein behandelnder Neurologie kann hierbei nützlich sein.


    Gruß


    Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von majofrajo () aus folgendem Grund: Nicht mehr aktiver Link entfernt

  • 80% ist j einiges, aber je mehr zuerkannt wird desto lieber ist mir das!

    Also angewiesen bin ich noch nicht auf einen Rollstuhl sondern bisher lediglich auf einen Stock, aber ich will mir einen Rolli besorgen, da die Vorteile nicht von der Hand zu weisen sind. Desweiteren kommt hinzu, dass die körperlichen Schmerzen beim gehen wohl recht bald nur noch scchwer zu ignorieren sind und den "Ego-Schmerz" eines Rollis übertreffen werden...:(

    Vielen Dank für deine Antwort Bernd

    Ich möchte noch einmal die Aufmerksamkeit auf die "Behinderten-Rente" lenken:
    Wie krieg ich die?
    Krieg ich die überhaupt?
    Wenn nicht, worauf hab dann ein Recht?
    (auch wenns recht persönlich ist) Wovon lebt ihr?


    LG Robin

  • Hallo Robin,


    ich nehme an, dass du mit "Behindertenrente" die Erwerbsunfähigkeitsrente meinst.
    Meines Wissens muß man zur Beantragung mindestens 3 Jahre versicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein.Eine Ausbildung zählt da natürlich auch dazu.


    Nachzulesen hier.


    Da du sicherlich in deinem Alter noch nicht allzu lang gearbeitet hast, wird die Rente natürlich auch geringer ausfallen,, um den Lebensunterhalt zu gewährlöeisten, tritt dann die Grundsicherung in Kraft.


    Informationen dazu auch hier.


    Ich persönlich beziehe auch Rente wegen voller Erwerbsminderung, aber ich bin ja auch unwesentlich :D älter und bei mir kommen auch die Erziehungszeiten zweier Kinder hinzu!


    Viel Glück beim Antrag!


    Monika

    Glück hängt nicht davon ab,
    wer du bist oder was du hast,
    es hängt nur davon ab, was du denkst.

  • Danke Monika

    Ich finde es ist gar nicht so einfach in den Tiefen des Internet die Seiten zu finden die einem wirklich weiterhelfen

    Und erschwerend kommt hinzu, dass man auf 5 verschiedenen Seiten so um die 17 Verschiedenen "auf jeden Fall richtigen" Aussagen bekommt :confused: :p


    MfG Robin