Koordinative Physiotherapie bei Ataxie

  • Hallo Moni,


    danke für den Link. Hab mir die Übungen angesehen - kannst du das ?
    Bei den Übungen streikt mein Gleichgewicht (v.a. Halbkniestand, Einbeinstand, Kreuzschritte, gehen auf unebenen Untergrund usw.). Ich denke, die Übungen sind "etwas sehr anspruchsvoll", vielleicht als Zielvorgabe anzustreben, nur wenn das Ziel nicht erreichbar ist ....


    Ich werde es mal ausdruchen und meiner Krankengymnastin mitnehmen


    Gruß
    Christof

  • grübel ... ganz ehrlich ?


    ich bekomm eine gewisse abwehrhaltung weil m.e. ein großteil der übungen bei einem weiter fortgeschrittenen verlauf entweder nicht mehr möglich, oder zur absoluten qual werden um dem therapieziel auch nur annähernd gerecht zu werden


    das konsequentes und intensives trainning ein absolutes muß ist, gar kein thema ... aber mir fehlen übungsansätze für ein fortgeschrittenes stadium, wenn der rollstuhl vielleicht bereits zum alltag gehört, beidseitiger tremor zusätzlich beeinträchtigt ...


    aber nur mein persönliches empfinden, bin vielleicht schon zu lang mit der ataxie dran und kann aus den übungsvorschlägen leider nur wenig für mich rausziehen


    manu


    nachsatz: das ganze wirkt auch ein wenig wie: konsquent so machen und alles wird besser, mag einerseits zutreffend sein, aber der verlauf geht ja trotz allem weiter


    egal ob jemand mal hochleistungssportler war ... oder 30 km joggen konnte, auch der flog mal irgendwann in die büsche weil er die runde nicht mehr bekam und mußte sich irgendwie an den erkrankungsverlauf anpassen, wenn da weitere konzepte für entwickelt werden wäre das ganze runder


    nochmal manu

  • .....ich bekomm eine gewisse abwehrhaltung weil m.e. ein großteil der übungen bei einem weiter fortgeschrittenen verlauf entweder nicht mehr möglich, oder zur absoluten qual werden um dem therapieziel auch nur annähernd gerecht zu werden


    das konsequentes und intensives trainning ein absolutes muß ist, gar kein thema ... aber mir fehlen übungsansätze für ein fortgeschrittenes stadium, wenn der rollstuhl vielleicht bereits zum alltag gehört, beidseitiger tremor zusätzlich beeinträchtigt ...


    Dem kann ich nur zustimmen, Manu!
    Ich trainiere auch täglich so 1- 1 1/2 Stunden nach Vorgaben meiner Physiotherapeutin, die auf meine Beeinträchtigungen (z.T. Ganzkörpertremor) „zugeschnitten“ sind.


    Aus den Vorschlägen kann ich ebenfalls so gut wie gar nichts für mich entdecken, was hilfreicher wäre, als das, was ich ohnehin schon mache. :Nein:

    LG Maria


    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Es geht ja nicht darum, dass jeder Ataxiepatient alle Übungen machen muss.
    Sondern der oder die Physiotherapeuti/in soll sich an den Übungen orientieren und für den jeweiligen Patienten nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen diese abwandeln.


    Ein guter Physiotherapeut kann das normalerweise sowieso!


    Bei der Vergabe des Heredo-Ataxie-Preises ging es darum, die Physiotherapiestudie der Uniklinik Tübingen zu ehren, an der außer Frau Bötz auch Dr. Synofzik und Dr.Ilg mitgewirkt hat.

    Glück hängt nicht davon ab,
    wer du bist oder was du hast,
    es hängt nur davon ab, was du denkst.

    Einmal editiert, zuletzt von zauberfee ()

  • hy liebe moni,


    gar kein thema und ich stelle die übungen an sich nicht in frage, im gegenteil ... die studie hat auch meine wertschätzung


    dennoch, ich nehm mal den vierfüßler stand ... um 2oo3 hatte ich während eines sehr langen klinikaufenthaltes jeden! tag die woche kg gehabt und nun gut, bis auf die "freilaufübungen" wurde alles durchexerziert um das herauszufinden was helfen wird, kontinuierlich ...


    ok ... nach einem monat klappte es dann auch mit dem vierfüßler für sensationelle 5 sek, mal 10 sek. mal garnicht ... kurz: frustig war es allemal, zumal mir manchmal noch son dämlicher spiegel vorgestellt wurde der mir erst recht klarmachte wie mein zustand ist


    zum glück war die mich behandelnde physiotherapeutin erfahren und in erster linie mensch und behandelte mich dann ganzheitlich, dazu bekam ich schwimmen verordnet weil das (mir und meinem damaligen zustand) erheblich mehr brachte ...


    ich sags mal so: kritisch sehe ich, das ein unerfahrener physio, der dazu mit dem krankheitbild nicht vertraut ist, und die wahrscheinlichkeit liegt hoch ... dieses als festen! maßstab nimmt


    dann feststellt ... klappt nicht (mehr) und dem patienten vielleicht noch sagt, das müßen sie jetzt aber können und wenn nicht dann noch mehr üben, und genau das ist etwas bei dem es mich schaudert


    sind lediglich meine gedanken dazu, ich erheb keinen anspruch auf richtigkeit ... es wird vielen ataktikern bestimmt gut helfen :) aber ... nicht wenn es bereits schwieriger geworden ist, weil es in der natur der erkrankung liegt


    manu

  • Stimmt, es steht und fällt viel mit einem guten Physiotherapeuten, der sich auf den Patienten einstellen kann und die Gesamtsituation im Blick hat. Null-Acht-Fuffzehn-Physio gibt's wohl für unsereiner nicht...


    Ich bin bis jetzt zum Glück noch so gut drauf, dass mir die hier vorgeschlagenen Übungen recht gut nützen und ich einige davon auch schon kannte. Aber es gibt natürlich trotzdem die Tage, wo gar nix geht.


    Gestern war so einer: ich war völllg verspannt, mir war eiskalt und ich war deutlich tollpatschiger als sonst. Da lob ich mir meine liebe Physiotherapeutin, die mir einfach mal ein Entspannungsprogramm völlig außer der Reihe gegönnt hat :Daumen_rauf:

  • Hallo et all,


    es ist klar, das die Pyschiotherapeut/in die Übungen auf das jeweilige Können des Patienten abwandeln muß, aber Streuner hat ja schon recht, daß die Grundanforderung der Übungen sehr hoch ist. Und für ein Ataxler im vordgeschrittenen Statium kaum machbar.
    Also den Vierfüßlerstand schaff ich auch wenns gut geht für 5-10 Sek., den Halbkniestand schon seit längeren gar nicht mehr usw.
    Also ich find die Übungen zu anspruchsvoll


    Gruß
    Christof

  • Hallo an Alle,


    die meisten Übungen habe ich in Form einer Liste aus dem UKE mitbekommen :confused:. Aber, wie schon Einige darauf Aufmerksam gemacht haben, zu anspruchsvoll!!


    Das "Motomed" ist bei der KK bestellt und bringt vielleicht mehr, als dieser Quälkram!


    Von den Übungen kann ich nur noch die Streckübungen machen, die die Physiotherapeutin auch mit mir macht.
    Allerdings war sie (die Physiotherapeutin) auch ganz angetan von den Übungen.


    Natürlich nicht von den Schwierigeren :Daumen_runter: (Aufstehen, Vierfüsslerstand, Unebener Untergrund!).


    Ich werde weiter die "leichten" Übungen allein praktizieren und auf die Physiotherapie setzten (und natürlich auf ein "Motomed"!) ;).


    Vielleicht als Anregung für fortgeschrittene Ataxler: Auch Übungen an zu bieten, die man allein zu Haus´ praktizieren kann :sarkastisch:.


    Liebe Grüße
    Sabine

  • Seit 3 Mon aten bin ich in einer neuen Praxis, anfangs ging Vierfüßlerstand gar nicht mehr und Kniestand auch nur sekundenweise, jetzt schon wieder, also üben, üben, üben!
    Auch wenn's tierisch anstrengend ist!
    :Traurig:

    Glück hängt nicht davon ab,
    wer du bist oder was du hast,
    es hängt nur davon ab, was du denkst.

    • Offizieller Beitrag

    also, ich finde, manu u.a. haben recht, dass die übungn auf einem viel zu hohen niveau angesetzt sind. wo bleibt da der rollifahrer?


    vor 2 jahren, bei der ersten vorstellung, habe ich dr. synofzik schon darauf hingewiesen (obwohl ich damals noch ca. 50% der übungen konnte). er hat bisher nur studien für fußgänger.


    @moni: es ist ja toll, wenn viel üben wirklich was für dich bringt. bei den meisten ataktikern erfolgt ein körperlicher abbau, gleich ob man übt oder nicht! (so sind bei mir plötzlich arme und beine viel schwächer als noch vor 1/2 jahr. und die damit einhergehende muskelatrophie lässt sich auch durch üben nicht verbessern.


    lg,sabine

  • wo bleibt da der rollifahrer?


    Dr. Synofzik erklärte ja damals, dass noch eine weitere Studie geplant ist, die speziell für Rollifahrer ausgerichtet ist.
    Ein guter Physiotherapeut kann sicher einige Übungen entsprechend abwandeln.

    Glück hängt nicht davon ab,
    wer du bist oder was du hast,
    es hängt nur davon ab, was du denkst.

  • Hallo !
    Danke, werde noch das machen was ich kann.
    Habe auch ein Ausdruck für meine Physio gemacht.
    LG Wuschel

  • hallo
    also ich habe mir die seiten auch ausgedruckt. ich kann mich ja noch viel besser bewegen, als viele andere.


    wir machen ja alle KG, aber ich finde die übungen zu schwer, auch wenn wir üben, üben, üben.


    aber wuschel hat recht, das machen, was man kann, man soll sich ja nicht den hals brechen.


    trotzdem zeigt mir das, das die ärzte nicht wirklich eine ahnung haben, wie verschieden es ataktikern mit ihrem körper geht und wie sehr viele auch nicht mehr alleine aus dem rolli kommen.


    lg bine

  • Seit 3 Mon aten bin ich in einer neuen Praxis, anfangs ging Vierfüßlerstand gar nicht mehr und Kniestand auch nur sekundenweise, jetzt schon wieder, also üben, üben, üben!
    Auch wenn's tierisch anstrengend ist!
    :Traurig:


    liebe moni


    die hauptsache ist doch, das es dir hilft :Trösten: und damit hat es seinen sinn !


    ich kopier mal was aus der pressemitteilung was mich auf anhieb erreicht und begeistert hat ... denn wenn ich das nicht im innersten beherzigen würde, hätte ich nach 30 jahren leben mit ataxie erheblich weniger körperkraft und kondition


    In der ausgezeichneten Studie (Neurology, 2009 Dec 1;73(22):1823-30, Movement Disorders. 2010 Oct 15;25(13):2239-46) wiesen die Forscher erstmals nach, dass Patienten mit degenerativen Kleinhirnerkrankungen durch intensives koordinatives Training in der Physiotherapie ihre motorische Leistungsfähigkeit hinsichtlich Gleichgewichtskontrolle und Ganzkörperkoordination signifikant und alltagsrelevant verbessern können.


    aber die nun vorgestellten übungen dazu enttäuschen mich schlicht und ergreifend, ja ... die machen regelrecht betrübt weil das wie ein kochrezept aufgestellt wird und mir fehlen mittlerweile 80% der wichtigsten zutaten bei 100% willen um das nachzukochen ... das mir das so nicht schmecken wird ist wohl nachvollziehbar


    weil ein ataktiker auch über das gehen hinaus alltagstauglich bleiben möchte, sei es mit gezieltem krafttrainning oder weiteren übungen grad für die arme, denn die arme ersetzen irgendwann mal alles ! und die kommen m.e. in der physio oft zu kurz weil alles darauf fixiert ist einen am laufen zu halten, genau da fehlen mir die gedanken zu


    in der hoffnung das es von tübingen mitgelesen wird, sonst schreib ich das nochmal gebündelt als e-mail ... ;)


    macht euch auch gedanken über "schonkost" für die hinfortgeschrittenen, oder in meinem falle ... gerollten


    mit herzlichen grüßen


    manuela richter

  • Hallo !
    Ich wollte meine schwindende Kraft in den
    Armen mit Muskelaufbau begegnen.
    Ich bekam nur schmerzende Arme, ich habe es wohl übertrieben.
    LG Wuschel

  • :Hallo:


    Ich bin hier noch ganz neu und lese gern im Forum, um mir Tipps und Hilfe von anderen Ataxlern zu holen.


    Ich finde die Übungen eigentlich gut. Vor allen, weil ich mein Programm im Fitness-Studio so umgestellt habe, dass ich nicht vorwiegend irgendwelche Muckis trainiere, sondern auf diese Art und Weise selbst Physiotherapie durchführe.
    Und in Programm habe ich doch tatsächlich einige Übungen wieder gefunden, die ich in meinem Trainingsplan auch habe. :Hihi:


    Und da die Übungen recht gut beschrieben sind, kann ich sie auch zu Hause machen. Gut für mich, da meine Ataxie noch nicht soooo weit fortgeschritten ist und ich mir mal denke, ich kann den Verlauf so bremsen.


    Danke für den Tipp, genau so was hoffe ich immer, in den Foren zu finden. :LaOla:

  • Wie schon gesagt, auch ich kann, genau wie Botte, mit den Übungen einiges anfangen.


    Was dieser Anleitung fehlt, sind tatsächlich Ideen für all diejenigen, die inzwischen deutlich schlechter dran und im Rolli sind. Hoffentlich gibt's hierfür demnächst Teil II, es scheint ja da was angedacht zu sein...


    Trotzdem finde ich es wichtig, gerade auch für den Anfang Anregungen an die Hand zu bekommen, um eben die vorhandene Mobilität und Selbstständigkeit so lang wie möglich zu erhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von vivavivi ()

  • Hallo !
    Ich sehe der Zweck ist erfüllt.
    Die noch können nehmen es als Leitfaden.
    Andere warten auf Teil 2.
    Ich finde es toll.
    Sagt mal ist es nicht toll.
    LG Wuschel