Schönen Urlaub

  • :mad:


    Die Rollstuhlbenutzerin Gustel Steber hatte sich für ihren Urlaub das Kurhotel Sanct Bernhard ausgesucht. Beim angeschlossenen Versand für Naturprodukte ist sie schon lange zufriedene Kundin. Warum also nicht einen Aufenthalt im dazugehörigen Nichtraucher-Hotel buchen? Um sicher zu gehen, dass es im Hotel auch rollstuhlgeeignete Zimmer gäbe, rief sie dort an und traute ihren Ohren nicht.


    Es gäbe zwar entsprechende Zimmer und einen Aufzug, doch die die Nutzung des Speisesaals wäre nicht möglich. Es sei zu eng. Rollstuhlfahrer würden im Hotel Sanct Bernhard ausschließlich auf dem Zimmer mit Essen versorgt.


    Gustel Stebers Frage "ob Rollstuhlfahrer auf dem Zimmer essen müssen, damit die anderen Gäste nicht gestört werden", antwortete die freundliche Dame an der Rezeption mit einem "Nein" und dem nochmaligen Verweis auf die Enge im Speisesaal. Schließlich stellte sich im weiteren Telefonat heraus, dass der Seniorchef des Hauses, Hans Schulz, die Anweisung an das Personal gegeben hahbe, behinderten Gästen die entsprechende Auskunft zu erteilen.


    Wie Gustel Steber in einem Telefonat mit dem kobinet-nachrichten weiter berichtet, hat sie ein zweites Mal im "Sanct Bernhard" angerufen, da sie hoffte, das Ganze sei ein Irrtum und einfach eine Fehlinformation. Doch auch in diesem Gespräch wurde ihr die gleiche Auskunft gegeben. Als sie nicht locker ließ, bestätigte auch diese Empfangsdame, dass die Anweisung vom Seniorchef gekommen sei. Sie fände es ebenfalls nicht korrekt, sei aber dazu gezwungen, nach den Anweisungen zu handeln, um ihren Job nicht zu verlieren. Die Bitte, mit dem Seniorchef selbst zu sprechen wurde mit der Begründung abgelehnt, er sei nicht im Haus.


    "Wissen Sie es geht gar nicht nur um mich, sondern auch um viele andere behinderte Menschen, mit denen bestimmt genau so umgegangen wird", meint Gustel Steber gegenüber den kobinet-nachrichten. "Das kann es doch in der heutigen Zeit wohl nicht sein". Wie sie im Nachhinein erfahren hat, wurde anscheinend im Hotel und im Naturkosthandel über den Umgang mit ihr gesprochen und dieser von den Mitarbeitern auch nicht gut geheißen.


    Bei einer verdeckten Anfrage der kobinet-Redakteurin, die telefonisch um Gastinformationen bat, sagte die freundliche Dame am Telefon, das Hotel sei komplett rollstuhlgeeignet; es gäbe zwei behindertengerechte Suiten, einen Aufzug und man käme überall mit dem Rollstuhl hin. Und auf die konkrete Nachfrage, ob auch der Speisesaal nutzbar sei, lautete die Antwort: "Selbst verständlich … ".


    Quelle: kobinet

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Schließlich stellte sich im weiteren Telefonat heraus, dass der Seniorchef des Hauses, Hans Schulz, die Anweisung an das Personal gegeben hahbe, behinderten Gästen die entsprechende Auskunft zu erteilen.


    Was soll uns diese Geschichte sagen :confused:
    Dass dieser Seniorchef mehr behindert ist als wir je sein werden :mad:

  • Gleiche Geschichte, anderer Grund, Grund: Jobsuche, Ich am Telefon: Hallo, ich rufe wegen dem Inserat an, sie suchen eine Dame fürs Callcenter? Dort: Ja, genau, schicken sie mir ihre Unterlagen per Mail, danke.Ich schickte meine Unterlagen und wurde am gleichen Tag noch rückgerufen: Hallo, na, ihre Unterlagen sind ja sehr gut, eine Frage: warum wollen sie auf einmal von Ganztags auf Halbtags umsteigen? Ich: Tja, ich bin gehbehindert und suche eben darum eine vorwiegend sitzende Tätigkeit!Dort: Haben sie einen Behindertenausweis?Ich: Ja, sie würden für mich eine finanz. Unterstützung bekommen!Dort: Ich kann ihnen gleich eine Absage mitteilen, denn von meinem Chef weiß ich, daß wir SOLCHE Leute nicht einstellen.Ich: wissen sie überhaupt wie schwer es ist, einen beh. Arbeitsplatz zu bekommen? Dort: lachen, ja klar, ich habe selber zwei künstl. Hüften! Wenn ich eine Psychologin hätte, die würde sich an dieser Geschichte mit mir eine goldene Nase verdienen. lg Ilse

    „Ich finde, neben der Unwissenheit ist die Gleichgültigkeit das größte Übel auf der Welt.“