ISL gegen pauschalisierte Einwilligung zur Organspende

  • Das neue Gesetz will die Organspendenbereitschaft zum Regelfall machen, für mich ist das ein Automatismus. Deine Haltung zeig deutlich, daß du eine gute Sache aus Überzeugung mitträgst. Hättest du dir über das Problem so viel Gedanken gemacht, wenn es den Regelfall gäbe? Vermutlich hättest du es nur hingenommen. Der Wert liegt also in deiner bewußten Zustimmung, die es ohne diese Diskussion wahrscheinlich nicht gäbe.

    In diese Welt zu passen, war noch nie ein Kompliment.

    Satire zu schreiben, ist heute das Wagnis, mit der Realität zu konkurrieren.

  • Aber wie Du an den Zahlen der Organspender siehst entscheiden sich wenigsten Bewusst dafür.

    Die meisten ignorieren oder Verdrängen es. So wie alles was mit Tod und sterben zu tun hat verdrängt wird.

    Ab und an muß man die Leute dazu "zwingen" etwas gutes für die Allgemeinheit zu tun.

    per aspera ad astra

  • Es gibt natürlich viele Sonderfälle, die sich nicht als Spender eignen. OK. Aber da sind noch viele, zwischen den paar Spendern und der gesamten Bevölkerung....

    LG Wolfgang

  • Aber wie Du an den Zahlen der Organspender siehst entscheiden sich wenigsten Bewusst dafür.

    Die meisten ignorieren oder Verdrängen es. So wie alles was mit Tod und sterben zu tun hat verdrängt wird.

    Ab und an muß man die Leute dazu "zwingen" etwas gutes für die Allgemeinheit zu tun.

    Druck erzeugt nur Gegendruck, ich halte davon nichts, er ist ein Zeichen von Ratlosigkeit.

    In diese Welt zu passen, war noch nie ein Kompliment.

    Satire zu schreiben, ist heute das Wagnis, mit der Realität zu konkurrieren.

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  • Lieber Vogt


    ich denke, es ist eher der Punkt, dass man sich sehr tief eingrabe muss in die Thematik um wirklich tragbare Fakten zu erhalten, die viele davon abhalten, eine Entscheidung zu treffen. Die Unsicherheit, über die Informationen, die von offizieller Seite kommen, wecken nicht eben Vertrauen. Ich denke, viele spüren, dass solch eine Entscheidung kein Spaziergang sein kann und verstehen nicht, warum es als solches vermarktet wird.

    • Offizieller Beitrag

    Das Thema Organspende wird immer wieder die Gemüter spalten. Es gibt sehr viele Informationen für das Für und Wider in den Medien und im Internet. Doch es ist ein Unterschied, ob man sie nur liest und hört, oder man ist hautnah dabei.


    Meine Freundin leidet durch einen Gendefekt an eine Nierenerkrankung, wo beide Nieren aufhörten zu arbeiten.

    Sie musste schon früh an die Dialyse, es steigerte sich dann bis 3 mal die Woche 5 Stunden. Ich habe sie oft begleitet und Stunden mit ihr die Dialyse ausgehalten. Ich habe gesehen wie Mitpatienten während der Dialyse im Raum starben. Das ist nicht lustig.


    Auch habe ich zu spüren bekommen, wenn ein Mensch nicht trinken darf, eins unserer Grundbedürfnisse. Und es ist beileibe nicht so, dass nach 5 Stunden Dialyse der Patient noch irgendwelche Aktivitäten ausüben kann. Nein, der Kreislauf ist ganz unten und für den Rest des Tages ist man auf der Couch oder im Bett gebunden. Das heisst, 3 Tage die Woche gehen ganz verloren. Und für die restlichen 4 Tage ist strengste Disziplin angesagt.


    Das Leben dieser Menschen hängt von der Maschine ab. Aber nur eine gewisse Zeit. Wenn dann kein Spenderorgan kommt, gibt es kein Überleben. Ist es da verwunderlich, dass man darauf hofft? Auch als Freundin oder naher Verwandter?

    Ich glaube, keine Mutter würde ein Spenderorgan abwehren, wenn ihr Kind es zum Überleben benötigt.


    Die Mutter Natur hat uns den Instinkt mitgegeben, dass wir um unser Überleben kämpfen. Selbst wenn bei einer Transplantation "nur" 2 Jahre damit gewährleistet werden, so sind es doch 2 Jahre Leben und vor allem wiedergewonnene Lebensqualität. Und was sind schon Prognosen? Ach ja, meine Freundin hat ihre Spenderniere schon seit 20 Jahren und sie passt darauf auf, wie eine Mutter auf ihr Baby.


    Wie oben geschrieben, dieses Thema ist sehr emotional. Aber es hat 2 Sichtweisen....


    Um zum Thema zurückzukommen, ich bin absolut nicht für eine pauschalisierte Einwilligung zur Organspende. Jeder der es möchte, oder nicht möchte sollte sich intensiv mit dem Thema auseinander setzen. Denn nur so kann es für sich selbst zu einer selbstbestimmten Entscheidung kommen.


    Ich habe durch die Ereignisse in meinem Leben für mich entschieden: Ja zur Organspende. Vielleicht hätte ich mich aber auch anders entschieden, wenn ich alles nicht erlebt hätte.


    Vielleicht!

    • Offizieller Beitrag

    Gestern Abend habe ich auf ARD: "In aller Freundschaft" gesehen. Es ging um Organspenden. Naja, ich muss zugeben ich bin sehr

    emotional;(

    Es war so wie von euch beschrieben, der Spender (Hirntod) wird künstlich am Leben gehalten.

    Auf der anderen Seite wurde gezeigt, was jemand durchmacht, der auf eine Spende wartet.


    Ich kann beide Seiten verstehen. Ich habe mich gefragt, was wäre, wenn die Ataxie durch eine Organspende heilbar wäre:?:

    Ich selbst habe noch keinen Ausweis und bin hin und her gerissen.Das Thema beschäftigt mich sehr.

  • ich habs auch gesehen

    und musste auch an die

    Diskussion hier denken.

    aber: kein Ergebnis bei mir


    Alex

    "Nicht den Ängsten folgen, sondern dem Mut"
    J. Gauck

  • Liebe Marion


    Deine Freundin ist eine der seltenen Glückskinder, bei denen sich die Transplantation wirklich zu einem guten Ende entwickelt hat. Es sei ihr von Herzen gegönnt.


    Was mich immer wieder stutzig macht, sind echt schräge Aussagen, die einen an allem zweifeln lassen, was an der Sache gut sein soll.


    Hier ein Artikel von DocCheck News, besonders der 8 Abschnitt will mir nicht in den Schädel. Wenn man alle verdächtigen Organe in dem Fall aus den Patienten explantiert hätte, wie deckt sich das mit der Behauptung, die transplantierten Organe wären Lebensnotwendig?


    http://news.doccheck.com/de/bl…1cabc&nl=4818&block=34113