Vier Fragen helfen zur Diagnose Restless-Legs-Syndrom

  • Die Diagnose Restless-Legs-Syndrom (RLS) kann bei Patienten mit Symptomen klinisch einfach gestellt werden. Bereits durch das Abfragen von vier Kriterien läßt sich in der Anamnese klären, ob ein Patient RLS hat.

    Liegt ein Bewegungsdrang der Beine vor, der gewöhnlich von einem unangenehmen Gefühl in den Extremitäten begleitet wird? Beginnen oder verschlechtern sich die Symptome in Ruhephasen? Gehen die Symptome durch Bewegung teilweise oder völlig zurück? Sind die Beschwerden abends oder nachts schlimmer als am Tag? Beantworten Patienten alle diese Fragen mit Ja, kann von einem RLS ausgegangen werden. Darauf hat Professor Lutz Lachenmayer aus Hamburg hingewiesen. Weitere Hinweise sind:


    Eine positive Familienanamnese: bei fast der Hälfte der RLS-Patienten sind auch Familienmitglieder erkrankt.
    Linderung der Symptome mit einer dopaminergen Therapie.
    Periodische Beinbewegungen sowie Ein- und Durchschlafstörungen mit erheblicher Tagesmüdigkeit.
    Über ein Blutbild mit Bestimmung des Ferritins sowie der Nierenparameter und Schilddrüsenwerte läßt sich auch ein sekundäres RLS durch Niereninsuffizienz oder Eisenmangel ausschließen. Auch in der Schwangerschaft, bei rheumatoider Arthritis, nach Opiat-Entzug und Spinalanästhesie kann ein sekundäres RLS auftreten, wie Lachenmayer auf einer Veranstaltung des Unternehmens Boehringer Ingelheim in Hamburg berichtete.


    Zu Beginn der Erkrankung kommen die Symptome nur abends und nachts vor, häufig mit beschwerdefreien Intervallen. Im Verlauf der Erkrankung werden die Intervalle kürzer, die Intensität sowie die Schlafstörungen nehmen zu, die Beschwerden treten täglich und manchmal auch tagsüber auf, berichtete Lachenmayer. Etwa zwei Drittel der Patienten schlafen erst nach 30 bis 60 Minuten ein und wachen mindestens zweimal pro Nacht auf.


    Mittel der Wahl, so Lachenmeyer, seien dopaminerge Therapeutika. Er rät zu L-Dopa bei intermittierendem und leichtem RLS. Das gelte für Patienten, die ein bis zehn Punkte auf der 40 Punkte umfassenden Internationalen RLS-Skala (IRLS) erreichen. Dopamin-Agonisten seien bei mittelschwerem und schwerem RLS angezeigt, das heißt, ab 11 Punkten.


    Mit dem non-ergolinen Dopamin-Agonisten Pramipexol (Sifrol®) sanken in Studien schon innerhalb von drei Wochen die Werte auf der IRLS-Skala signifikant im Vergleich zu Placebo (minus 15,1 versus minus 5,9 Punkte). Zudem seien nach sechs Wochen Schmerzen zurück gegangen, Vitalität und soziale Funktion hätten im Vergleich Placebo signifikant zugenommen, so Lachenmayer

  • Hallo Heiki,


    vor 3 Jahren wurde durch eine molekulargenetische Untersuchung festgestellt, dass ich an der Ataxie SCA3 leide. Eine DAT Scan Untersuchung hat ergeben, dass ich einen deutlichen Dopamin-Mangel habe. Draufhin hat man mir mir Sifrol verschrieben, zum Schluß habe ich 3 0,35mg genommen. Die positive Veränderung am Anfang war extrem: ich konnte wieder so einigermaßen laufen und hatte auch nicht so starke Gleichgewichtsstörungen. Nach ca. 1 1/2 Jahren ließ dann die Wirkung immer mehr nach, mein behandelnder Neurologe hat mir dann zusätzlich L-Dopa verschrien, welches ich dann zu dem Sifrol 3x täglich genommen habe. Nach einiger Zeit konnte ich wieder gut laufen und "stehen".
    Dann hatte ich einen Termin in der MHH in Hannover, der Arzt meinte, es wäre nicht so gut 2 verschiedene Präparate zu nehmen. Ich habe ganz vergessen, zu erwähnen, dass ich seit einiger Zeit an einer Akathesie ( Überbewegung ) leide. Der Arzt sagte, es könnte sein, dass das an dem L-Dopa liegt. Dann hat er mir einen Plan aufgestellt. Das Ziel war: L-Dopa ganz abzusetzen und dafür Sifrol von 3 x 0,35mg auf 3 x 0,7mg zu erhöhen. Z. Zt. nehme ich 2 x 0,7mg und 1 x 0,35mg.
    Das Laufen und mein Allgemeinzustand hat sich durch diese Umstellung sehr verschlechtert. Ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll. Ich habe gelesen, dass es schlecht ist, zu früh L-Dopa zu geben.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir ein Rat dazu geben könntest.


    Viele Grüße
    lule

  • Hallo lule,


    im Zusammenhang mit RLS kann ich Dir leider keinen Tipp geben, da ich nur diese Info hier herein gestellt habe.
    Doch glücklicherweise haben wir hierfür einen Ansprechpartner. Er kann Dir vielleicht weiterhelfen.
    Roderich Heppner
    75180 Pforzheim
    Telefon (0 72 31) 72 04 15


    Viel Erfolg,
    heiki

    • Offizieller Beitrag

    hallo lule,


    ich glaube, du hast deine frage falsch platziert, denn auf RLS bezieht die sich ja nicht (auch wenn man da dieselben medikamente gebraucht), eher auf ne verschlechterung der sca3.


    ich gehe davon aus, dass die verschlechterung deiner gesamtsituation nur am rande etwas mit den medikamenten zu tun hat, sondern am lauf der krankheit liegt (verschlimmerung). ich kann auch vele dinge nicht mehr, die ich vor drei jahren noch gut bewältigt habe (ich habe auch ne sca3).


    wenn bei dir ein ausgeprägter dopamin-mangel festgestellt wurde, war es vielleicht sinnvoll, anti-parkinsonmittel zu probieren, aber genau genommen ist jede sca bis heute unheilbar, kann auch nicht durch dopaminerge mittel geheilt werden (auch wenn viele sca'ler sie nehmen!).


    übrigens: es fällt mir inzwischen sehr schwer, solche kaum gegliederten, längeren texte zu lesen. es hilft mir sehr, wenn du ca. alle vier zeilen einen deutlichen absatz machen würdest, damit sich meine augen daran "festhalten" können (beispiel: die meisten posts von "streuner").


    lg, sabine

    • Offizieller Beitrag

    Habe dieses RLS Syndrom schon 8 Jahre. Nehme auch die Sifrol Tabletten. 0,35 mg. 4

    Tabletten über den Tag verteilt. Wobei ich eine noch spät abends nehme, damit ich gut

    über die Nacht komme. Wenn die Symptome, die unruhigen Beine, trotz Sifrol zu stark

    werden, nimm ich bei Bedarf Madopar LT. Das ist eine sich schnell auflösende Tablette die

    bei mir innerhalb 15 Min wirkt.