Darmbakterien und Gehirn

  • Hallo ihr Lieben, ich habe gerade ein Bericht von Visite von gestern gesehen.


    Sie sagen das eine gesunde Darmflora auch Vorteile für das Gehirn bringt.


    Da gibt es wohl das Darmbakterium Propion in Kapselform, was wohl für eine guten Bakterienstamm im Darm sorgt und dadurch die Leistung des Gehirns beeinflusst.


    Hat da schonmal jemand was von gehört?


    Ich glaube, ich werde es mal ausprobieren, die sagen, es soll nicht schaden.

    Liebe Gruesse Susanne:*

  • Dem nach wäre der Satz "Dir haben sie ins Gehirn gesch..." keine Beleidigung:weg:

    In diese Welt zu passen, war noch nie ein Kompliment.

    Satire zu schreiben, ist heute das Wagnis, mit der Realität zu konkurrieren.

  • :thumbup:;)


    Aber da ich jetzt mal wieder stationär war und die auch nicht schlauer sind wie vorher.


    Kann ich das ja ruhig ausprobieren.

    Liebe Gruesse Susanne:*

  • Zu der in Visite am 06.08.2019 gemachten Aussage könnte das Folgende passen:


    „... Von besonderer Bedeutung sind die extraintestinalen Manifestationen der Zöliakie, die gegenüber intestinalen Symptomen im Vordergrund stehen können und bei früher Diagnosestellung häufig auf eine glutenfreie Diät (GFD) reagieren. Hierzu gehören zum Beispiel Hepatopathien, die Dermatitis herpetiformis Duhring, IgA-Nephropathie, Temporallappen-Epilepsie, zerebelläre Ataxie, periphere Neuropathie, Lungenhämosiderose oder „unspezifische“ Symptome wie Gelenkbeschwerden, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen (Depression) und Obstipation ... „

    Quelle: https://www.aerzteblatt.de/arc…nd-Therapie-der-Zoeliakie

    Vielleicht ist nichts ganz wahr - und nicht einmal das.
    Eduard D. Dekker (Multatuli) 1820-1887

  • Ich finde die Beiträge sehr interessant, allerdings frage ich mich, ob man selber eine Untersuchung des Darms einfordern sollte oder hat jemand auf eine gutenfreie Ernährung umgestellt. Manchmal würde ich mir mehr Aktionismus von den behandelnden Neurologen wünschen, statt die Einforderung von Untersuchungen bzw. Hilfsmitteln, die helfen könnten.

  • Ich denke, auf glutenfreie Ernährung sollte man nur umstellen, wenn die Zöliakie wirklich vor liegt.


    Ansonsten sind Gehirn und Darm wirklich gut verknüpft ... irgendwo gab es mal einen guten Artikel dazu, aber kann ihn jetzt nicht suchen. (Ich tippe auf dem Smartphone)

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Es ist nicht zwingend so, dass Zöliakie und Ataxie zusammenhängen. Hier ist Näheres dazu zu lesen. Interessant wäre, inwieweit sonst fachkundige Neurologen das bei differenzialdiagnostischen Verfahren einbeziehen. Oder ist die in dem Link enthaltene Werbung irreführend?

    Vielleicht ist nichts ganz wahr - und nicht einmal das.
    Eduard D. Dekker (Multatuli) 1820-1887

    Einmal editiert, zuletzt von friedfertiger () aus folgendem Grund: Werbung im Link enthalten.

  • Hallo ihr Lieben,

    das ist der Bericht direkt über den Zusammenhang von Darmbakterien und Gehirn.


    Kann mir da jemand helfen, ich bekomme den Link hier nicht rein.


    Das war auf NDR.


    DANKE

    Liebe Gruesse Susanne:*

  • hallo :)


    Also ich hab mal ne zeitlang auf gluten verzichtet und ne darmreinigung gemacht.

    Es ging mir echt besser aber hab das iwie nicht durchgehalten..

  • Den Zusammenhang der Darmflora mit dem Gehirn kenne ich so:
    Wenn man viel Fleisch isst, kann die Leber das Fleisch oftmals nicht mehr gut verstoffwechseln. Es entstehen dann Fäulnisbakterien im Darm. Diese Fäulnisbakterien wiederum führen zur Bildung von Ammoniak.

    Ammoniak ist ein Gift für die Leistung des Gehirns. Es kommt bei zuviel Ammoniak im Körper zu der sog. "hepatischen Enzephalopathie".


    Man sollte, wenn man das verhindern will, wenig oder kein Fleisch essen.

    Milchprodukte hingegen sollen diesen Prozess nicht begünstigen.



    Dass bei einer Glutenunverträglichkeit es im Körper (und wohl auch im Gehirn) zu negativen Auswirkungen auch kommt, erscheint mir auch logisch.

    Also ich hab mal ne zeitlang auf gluten verzichtet und ne darmreinigung gemacht.

    Es ging mir echt besser aber hab das iwie nicht durchgehalten..

    Vielleicht würde es schon genügen, wenn man glutenhaltige Lebensmittel reduziert?
    Ich kaufe mir deshalb immer glutenfreies Brot, weil man das Brot am ehesten austauschen kann.

    Bei mir waren die Tests auf Gluten meist negativ oder aber grenzwertig. Ich will aber demnächst die Antikörper im Blut nochmals bestimmen lassen, weil bei mir in der Stuhlprobe das IgA stark reduziert ist und das evtl. mit Gluten zu tun haben kann.

  • Wenn man viel Fleisch isst, kann die Leber das Fleisch oftmals nicht mehr gut verstoffwechseln.

    Wieso die Leber:?::?::?:

    Bitte mal erklären.


    glutenfreies Brot

    Seit über 12000 Jahren wird Brot gebacken und verzehrt, andere Getreideprodukte noch länger.

    Wenn Brot für den Menschen irgendwelche negative Auswirkungen hätte, dann hätte man es schon bemerkt und es abgeschafft.


    Nur sehr sehr wenige Menschen haben wirklich eine Glutenunverträglichkeit, jedenfalls weniger als alle die auf Gluten verzichten.


    Darm und Gehirn.

    Alles hängt schon irgendwie zusammen.

    per aspera ad astra

  • Wieso die Leber :?: :?: :?:

    Bitte mal erklären.

    Ich versuche es nachfolgend zu erklären:


    Ich bin leberkrank, vermutlich infolge meiner -mitochondrialen- Ataxie. Bei mitochondrialen Krankheiten sind alle energiereichen Organe beteiligt.

    Auch die Friedreichsche Ataxie ist übrigens eine mitochondriale Ataxie.

    ich bin wegen meiner Leber schon häufig bei Fachärzten für Leberkrankheiten (Prof. von Unikliniken) gewesen.

    Die raten einem, wegen der Abbaustörungen der Leber, die für die Entgiftung im Körper zuständig ist, Eiweiße, vor allem die tierischen Eiweiße des Fleisches zu reduzieren oder ganz wegzulassen zugunsten pflanzlicher Eiweiße. Weil sich eben infolge der verminderten Entgiftungsleistung der Leber Ammoniak bildet. Ammoniak ist ein für das Gehirn schädliches Gift.


    Ammoniak entsteht beim Abbau von Eiweiß:
    https://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_ammoniak.htm

    Im Körper ist Ammoniak Abbauprodukt der Aminosäuren, also des Eiweißes. Er wird in allen Organen gebildet, außerdem wird Ammoniak im Darm von den (normalen und notwendigen) Darmbakterien gebildet und durch die Darmschleimhaut aufgenommen. Durch Leber und Niere erfolgt der Abbau und die Ausscheidung von Ammoniak.


    Natürlich kommt es auch darauf an, wie der Zustand der Leber ist, wenn es um die Frage geht, was kann sie noch verstoffwechseln.

    Ist die Leber nur mäßig betroffen, so wird sie mehr Fleisch verstoffwechseln können als eine schwer kranke Leber.

    Doch auch schon bei nur mäßiger Leberschwäche kommt es zu einer "minimalen hepatischen Enzephalopathie", siehe diese Abhandlung der Uniklinik Heidelberg hier:

    https://www.aerzteblatt.de/arc…0psychometrischen%20Tests.


    Aus dem Inhalt folgende Zitate:

    Die minimale hepatische Enzephalopathie (MHE) ist eine Unterform der hepatischen Enzephalopathie (HE) mit hoher Prävalenz (22–74 %) unter Patienten mit Leberfunktionsstörungen. Sie ist definiert als HE ohne offensichtliche neurologische Symptome, jedoch mit kognitiven Defiziten in psychometrischen Tests.


    Ammoniak ist von zentraler Bedeutung für die Pathogenese der HE. Unter physiologischen Umständen wird Ammoniak primär durch Harnstoffsynthese in der Leber entgiftet. Bei Leberfunktionsstörungen oder portosystemischen Shunts ist diese Funktion kompromittiert.


    Weitere Faktoren

    Ein Ungleichgewicht der Darmflora mit fäkaler Überwucherung durch Urease bildende Bakterien wurde bei Patienten mit MHE beobachtet und eine therapeutische Intervention führte sowohl zu einer Verbesserung des Ungleichgewichts als auch der psychometrischen Testergebnisse.


    Die Europäische Gesellschaft für enterale und parenterale Ernährung empfiehlt aktuell rein empirisch eine Proteinzufuhr von 1–1,2 g/kg Körpergewicht für Patienten mit HE, wobei pflanzliche Eiweiße gegenüber tierischen bevorzugt werden sollen (23).


    Eine Änderung des Lebensstils mit ausgewogener (nicht zu eiweißreicher) Ernährung, Sport, genügend Schlaf sowie Verzicht auf Schlafmittel und Alkohol sind wohl das angemessenste Vorgehen.


    Bei der Auswahl des Eiweißes, das man bei Leberfunktionsstörungen essen sollte, wird von viel Fleisch abgeraten zugunsten von pflanzlichen Eiweißen. Irgendwo las ich, dass Milchprodukte aber erlaubt sind, wenn es um tierisches Eiweiß geht. Von viel Fleisch wird aber abgeraten.


    Es gibt auch empfohlene Therapien:

    1. Laktulose. Man sollte Laktulose "einschleichen", d. h. langsam steigern.

    2. Ornithin-Aspartat (wie Hepa Merz, das ich nehme)

    3. Teils lese ich, dass auch Arginin dabei hilft, das überschüssige Ammoniak abzubauen

    4. Falkamin Pellets, siehe hier: https://www.drfalkpharma.de/fi…nen/GI_Falkamin_12-14.pdf

    5. Bestimmte Antibiotika

    Wenn es ganz schlimm ist, kann ein Antibiotikum wie Rifaximin helfen. Es wird im Darm nur minimal resorbiert.


    Was oben zur minimalen hep. Enzephalopathie gesagt wird, ist nur ein Teil der möglichen Beschwerden einer manifesten hep. Enzephalopathie.

    Wenn also die Enzephalopathie nicht nur minimal mehr ist, kann es noch ganz andere Störungen geben wie Stürze, Demenz, etc.




    Seit über 12000 Jahren wird Brot gebacken und verzehrt, andere Getreideprodukte noch länger.

    Wenn Brot für den Menschen irgendwelche negative Auswirkungen hätte, dann hätte man es schon bemerkt und es abgeschafft.


    Nur sehr sehr wenige Menschen haben wirklich eine Glutenunverträglichkeit, jedenfalls weniger als alle die auf Gluten verzichten.

    Auch wenn keine Glutenunverträglichkeit in den Untersuchungen hat, ist es für den Darm gut, wenn man auf Gluten verzichtet.

    Das sagte mir ein Prof. für Gastroenterologie einer Uniklinik. Nebenbei erwähnte er noch, dass seine Partnerin damit Erfahrungen hätte.

    Er war jedenfalls der Überzeugung, dass ein Glutenverzicht sich positiv auswirkt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mina ()

    • Offizieller Beitrag

    Seit über 12000 Jahren wird Brot gebacken und verzehrt, andere Getreideprodukte noch länger.

    Wenn Brot für den Menschen irgendwelche negative Auswirkungen hätte, dann hätte man es schon bemerkt und es abgeschafft.

    Hehe seit einer gesunden Zeit mischt sich aber der Mensch in die Evolution ein. Vor 10.000 Jahren gab es auch weniger Diabetiker, COPD, Burnout, Ataxie, ... Die sind/wären alle... ehh, jaaaa.
    Daher ist es nur erwartbar, dass sich Glutenintoleranz wie Laktoseintoleranz bemischt.

    Nur sehr sehr wenige Menschen haben wirklich eine Glutenunverträglichkeit, jedenfalls weniger als alle die auf Gluten verzichten.

    Ja. Stimmt. Faktor Lifestyle und co. wird wichtiger. Viele übertreiben den Spaß.

  • Laktoseintoleranz funktioniert anders.

    Als unsere Vorfahren von den Bäumen stiegen hatte jeder eine Intoleranz gegenüber Laktose.

    Auch später, als sie sich aufmachten die Welt zu erforschen war das noch so.

    Dann geschah etwas komisches.

    Der Zweig der Richtung Europa dackelte veränderte sich genetisch, und zwar dahingehend das er Laktose plötzlich vertrug.

    Andere Gruppen hatten diesen "Gendefekt" nicht. Das ist auch der Grund warum Asiaten und die Ureinwohner Amerikas keine Milch vertragen.


    Bei Gluten gab es diese Veränderung nicht. Nichtsdestotrotz glaube ich das es wirklich ein paar Leute gibt die das nicht vertragen.

    per aspera ad astra

    • Offizieller Beitrag

    Das mag stimmen, widerspricht aber nicht wirklich der Aussage. Mein Beispiel war vielleicht nicht optimal gewählt...


    Die Menschheit hat die natürliche Selektion stark verschoben und sehr viel über die Funktion des Organismus gelernt.
    Einschließlich Gluten.
    Man ist auch soweit gekommen, dass man Aussagen treffen kann wie viel Gluten (das gilt nur individuell!) unbedenktlich ist.

    Daher wird es vermutlich nicht gleich selten bleiben - sondern häufiger werden, sofern eine erbliche Komponente besteht.

  • Man sollte bei dem Vergleich "früher" und "heute" auch bedenken, dass die Menschen vor 1000 oder mehr Jahren auch nicht so alt wie heute geworden sind. Dass sie früher gestorben sind, mag auch an unverträglicher Ernährung gelegen haben.

  • Warum die Menschen vor 1000 J. früher gestorben sind, kann das nicht auch an mangelder Medizin und fehlender, falls vorhanden unzureichender ärztlicher Versorgung gelegen haben?

    Hier kann man m.E. doch nur spekulieren, was meiner Meinung nach kaum zu etwas führt. :Kapitulieren:

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Warum die Menschen vor 1000 J. früher gestorben sind, kann das nicht auch an mangelder Medizin und fehlender, falls vorhanden unzureichender ärztlicher Versorgung gelegen haben?

    Früher wurden die Menschen nicht so alt, obwohl sie weniger Verkehr hatten. :D:sarkastisch::weg:

    per aspera ad astra