Online-Studie der Universität zu Köln zur "gefühlten" Inklusion im Arbeitsleben

    • Offizieller Beitrag

    Ich wende mich als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Arbeit und Berufliche Rehabilitation der Universität zu Köln mit einer Bitte an Sie. Zurzeit führen wir eine anonyme Online-Befragung dazu durch, wie es um die „gefühlte“ Inklusion von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen ins Arbeitsleben in Deutschland steht.

    Erleben sich Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen als ebenso wertgeschätzt am Arbeitsplatz wie ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Beeinträchtigung? Können sie im Job ‚sie selbst‘ sein? Oder haben viele eher das Gefühl, sich verstellen zu müssen? Wie fühlen sich Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in ihrem Team? Welche Auswirkungen hat das auf sie? Und was brauchen sie, damit es besser wird? Es geht also um die psychologische Seite der Inklusion.

    Interessensvertretungen und die Selbsthilfe sind dabei für uns wichtige Ansprechpartner bei der Rekrutierung von TeilnehmerInnen!

    Die Befragung dauert ca. 15-25 Minuten und kann am PC, Laptop, Smartphone oder Tablet durchgeführt werden. Selbstverständlich werden alle TeilnehmerInnen – falls gewünscht – über die Ergebnisse informiert. Ein positives Votum der Ethikkommission der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln liegt selbstverständlich vor; bei Bedarf lasse ich Ihnen dieses gern zukommen.

    Weiteren Informationen und Teilnahmelink (inkl. Teilnehmerinformationen):

    http://mittendrin.uni-koeln.de/

    Download von Flyern, Aushängen, Bildern und einem Einladungstext:

    http://mittendrin.uni-koeln.de/32542.html

    Zielgruppe sind alle Personen über 18 Jahre, die aktuell in einem Arbeitsverhältnis stehen (mindestens 18h/Woche) und von einer oder mehreren langanhaltenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen sind, die Sie im Alltag mehr als nur geringfügig einschränken.

    Wir sind dankbar für jede/n Betroffene/n, die oder der uns seine Zeit zur Verfügung stellt. Für eine solide statistische Auswertung benötigen wir 1500 TeilnehmeInnen – eine ganz schöne Herausforderung!

    ‚Gute Arbeit‘ mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist nicht selbstverständlich. Und Inklusion hört nicht auf, sobald ein Mensch mit gesundheitlicher Beeinträchtigung eine Arbeit hat – sie fängt dann erst richtig an! Langfristig wollen wir daher mit unserer Forschung dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu verbessern.

    Falls Sie an den Ergebnissen interessiert sind, lassen Sie es mich bitte ebenfalls gern wissen.

    Informationen zu meiner Person:

    https://www.hf.uni-koeln.de/39163

    Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Gerne beantworte ich Ihnen auch weitere Fragen!

    Vielen Dank und herzliche Grüße aus Köln
    Veronika Chakraverty

    --
    M.Sc. Psych. Veronika Chakraverty
    Universität zu Köln
    Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilitation
    Herbert-Lewin-Str. 2
    50931 Köln
    Tel.: 0221 - 470 4145
    Fax: 0221 - 470 7722

    veronika.chakraverty@uni-koeln.de

    www.hf.uni-koeln.de/32767

    Ciao Marina
    Wozu sich Sorgen machen ums Leben?
    Keiner überlebt`s. :)😷


    (Truman Capote)

  • Zitat

    Zielgruppe sind alle Personen über 18 Jahre, die aktuell in einem Arbeitsverhältnis stehen (mindestens 18h/Woche) und von einer oder mehreren langanhaltenden gesundheitliche Beeinträchtigungen betroffen sind, die Sie im Alltag mehr als nur geringfügig einschränken.

    Jemand, der mehr als nur geringfügig durch eine chronische Krankheit eingeschränkt ist, kann, wenn überhaupt, nur dann noch arbeiten gehen, wenn er zu Hause "Personal" hat, d. h. eine Familie hat, die dessen hauswirtschaftliche Versorgung übernimmt.

    Oder anders ausgedrückt:

    Wenn jemand in der Familie sich zu seinen "Gunsten" ausnutzen lässt.


    Da aber viele Menschen mit Behinderung auf eigenen Füssen stehen wollen und nicht von anderen abhängig sein wollen, bleibt den meisten dann nur die frühzeitige Erwerbsunfähigkeit, was häufig zu "Hartz-IV" führen dürfte.



    Im übrigen sei zur eigentlichen Fragestellung folgendes gesagt:

    Menschen mit Behinderung werden von den Nichtbehinderten gern gemieden. Man steht sehr schnell alleine da, weil Nichtbehinderte gern unter sich sind.

    Das mit der "Inklusion" ist ein "frommer Gedanke", der in der Realität nicht funktioniert.

    Einmal editiert, zuletzt von Mina ()

  • Sehe ich wie Mina genau so.


    Zwar war ich noch relativ lange mit sehr vielen Einschränkungen berufstätig, aber irgendwann auch nur noch mit ach und krach.


    Und diese Zeit zwischen "zu fit sein" für staatliche Unterstützung wie zb. Pflegestufe oder EM Rente, aber andersrum war man jeden Tag nur noch erschöpft, selbst in Teilzeit. Mir jedenfalls hat auch keiner geholfen um noch den Alltag zu wuppen.


    Das fand ich sehr sehr brutal. Am Berufsende war ich über die Berentung sogar froh.


    Schade, das sich die Umfrage eher an die im Berufsleben stehenden (oder sitzenden) richtet und für mein Gefühl auch etwas suggeriert was kaum in der Praxis möglich ist.


    Ich kann mir im Job ja nicht nur die Rosinen rauspicken und alles dreht sich nur um mich und meine Bedürfnisse, ich habe auch Arbeiten zu erledigen die mal nicht so angenehm sind und sollte mich mit den Kollegen arrangieren können.


    Naja, so meine Erfahrung.

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Am schlimmsten war das Mobbing durch meine Kolleginnen, nachdem ich oft nicht arbeiten konnte bzw. weniger am Arbeitsplatz anwesend war durch meine Erkrankung. :cursing:


    Dann gab ich schließlich auf, denn ich war wirklich nicht mehr in der Lage, weiter zu arbeiten.

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Schade, das sich die Umfrage eher an die im Berufsleben stehenden (oder sitzenden) richtet und für mein Gefühl auch etwas suggeriert was kaum in der Praxis möglich ist.

    Ja, das sehe ich auch so. Menschen, die noch arbeiten, sind eben gesellschaftlich noch höher geschätzt, als die meisten hier, die nicht mehr arbeiten können.

    DAS ist ja das, was ich kritisiere. Sobald man nur noch Kosten verursacht, ist man für viele Menschen ein "Schmarotzer".


    Dementsprechend gering sind auch die Angebote für uns hier.

    Wenn wir nicht in ein Altenpflegeheim freiwillig gehen wollen, in dem die Menschenwürde nicht beachtet wird bzw. bei dem Personalschlüssel nicht beachtet werden kann, dann haben wir "schlechte Karten".

    Ich suche gerade nach Angeboten zu betreutem Wohnen in unserer Stadt und ich finde keine!

    3 Altenpflegeheime (ich nenne sie "Verwahrungsanstalten") gibt es, aber sonst gibt es hier nichts!

    Ganz vereinzelt gibt es Gemeinden, in denen kleine Dörfer mit ca 10 bis 20 Senioren-Bungalows gebaut wurden. Das ist aber dann auch nur der berühmte "Tropfen auf dem heißen Stein".

  • Huhu, ich gehe in eine Tagespflege werde abgeholt und wiedergebracht zahlt die Pflegekasse unabhängig sind zwar nur alte Leute aber man kann sich arrangieren.

    LG Nicole:Blumenwolke:

    Glaub an deine Kraft!!!

  • Huhu, ich gehe in eine Tagespflege werde abgeholt und wiedergebracht zahlt die Pflegekasse unabhängig sind zwar nur alte Leute aber man kann sich arrangieren.

    Eine solche Tagespflege setzt aber voraus, dass jemand zu Hause ist, der den Haushalt macht.

    Wer aber niemanden zu Hause hat (und das werden viele sein), dem nutzt eine Tagespflege nichts.

  • Nicole:

    Wie ist das bei so einer Tagespflege dann mit dem Mittagessen?

    Kann man da auch klimafreundliches Essen, d. h. vegane oder zumindest vegetarische Kost auswählen?

    Oder gibt es nur ein (Fleisch-)Gericht?

  • es gibt immer zwei Gerichte zur Auswahl und Notfalls muss man halt mit dem Küchenchef reden

    LG Nicole:Blumenwolke:

    Glaub an deine Kraft!!!

  • es gibt immer zwei Gerichte zur Auswahl und Notfalls muss man halt mit dem Küchenchef reden

    Es kommt wohl immer auf die Einrichtung drauf an, es wird hier und dort verschieden sein, sodass man nicht sagen kann, wo vegetarische bzw. vegane Gerichte angeboten werden. Da muss man vorher nachfragen.

    Bei uns in der Nähe war jemand in einer Tagespflege, bei der er vegetarisches Mittagessen bekommen konnte. :)

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Ich nutze die 125 Euro für eine Haushaltshilfe

    Tue ich auch. Doch damit kommt man bei einem Stundensatz von rd. 33 Euro (zuzüglich Fahrkosten) nicht weit (nur rd. 3 3/4 Stunden pro Monat).

    Was ich bräuchte, wäre deutlich mehr Hilfe im Haushalt und ggf. einen Fahrer für Arzttermine, wenn die Arztpraxis weiter weg ist.

    Ich habe noch Pflegegrad 1 - versuche aber, den Grad 2 zu bekommen, weil ich sicher bin, dass der mir zusteht und dies einiges erleichtern würde.


    es gibt immer zwei Gerichte zur Auswahl und Notfalls muss man halt mit dem Küchenchef reden

    Gut, dann wird ja wohl eines davon vegetarisch wenigstens sein.

    Ich esse schon lange kein Fleisch mehr und mir würde es auch nicht mehr schmecken. Von den anderen Gründen mal abgesehen.

  • Ich suche gerade nach Angeboten zu betreutem Wohnen in unserer Stadt und ich finde keine!

    Versuche mal: Ambulant betreutes Wohnen zu googeln. (Achtung: Ab 2o2o wird nicht mehr zwischen ambulant, stationär oder teilstationär unterschieden, das wird dann noch mal neu definiert)


    Ich lebe selber in so einer Wohnform mit anderen Menschen die neurologisch erkrankt sind. An sich vielleicht genau die Richtung die dir vielleicht vorschwebt?


    Da es durch das neue Bundes- Teilhabegesetz (BTHG) auch ein enormes Umdenken stattfinden wird, ändern sich auch die eine oder die andere Antragsstellung auf Kostenübernahme. Kurz, das ist hochkomplex und sich da durch zu ackern wird zur Lebensaufgabe.


    Hier wäre mal ein Link zur Info, viel zu lesen, aber vielleicht hilft es dir etwas weiter um event. ein persönliches Budget zu beantragen um dann stundenweise auch eine persönliche Assistenz haben zu können die dir dann so helfen kann wie Du es auch brauchst.

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • wo wohnst du denn mina?!


    LG flora

    Das will ich hier im öffentlichen Teil nicht angeben. Denn das Internet vergißt nichts und ich will möglichst anonym bleiben.

    Ich schreibe Dir aber kurz eine PN.


    Oh, ich bekomme die Nachricht, dass Dein Speicher voll sei.

    Einmal editiert, zuletzt von Mina ()

  • streunerin:

    Ja, ich habe auch schon oft nach "Betreutem Wohnen" gegoogelt und festgestellt, dass das auf dem Land eben kaum angeboten wird.

    Und ich der Form wie ich mir das vorstellen würde, dass ich meine Haustiere dann auch versorgt bekäme und diese mitnehmen könnte, wird es wohl nirgendwo angeboten.

    Dabei heißt es doch in den Pflegerichtlinien, dass versucht werden muss, dass eine stationäre Unterbringung so lange wie möglich vermieden wird und dass die Betroffenen ihr bisheriges Leben weiter führen können sollen.

    Aber an Haustiere scheint da niemand zu denken.


    Aber was in meinem Fall fehlt, sind die Angebote für Fälle wie meinen.

    Ich will nicht unbedingt in eine Wohngemeinschaft, weil ich mich unter Menschen mittlerweile oft unwohl fühle und ich mein jetziges Leben auch gewohnt bin. Ich bekäme in einer Wohngemeinschaft sicher nicht das Essen, das ich vertrage, weil ich einiges beim Essen meiden muss.

    D. h. eine Wohngemeinschaft wäre bei mir nur mit Stress verbunden, wäre aber immer noch einem Altenpflegeheim vorzuziehen. Denn Altenpflegeheiem sind für mich das "Allerletzte" (ich kenne durch meine Eltern einige sehr gut und weiß, wovon ich rede).


    Ich stelle mir eher vor, in ein Senioren-Bungalow-Dorf zu ziehen, wo man einen kleinen Bungalow für sich selbst mieten könnte und wo es dann einen Pflegedienst und Reinigungsdienst gibt (und wo natürlich auch die Haustierhaltung erlaubt sein muss) und man auch noch sein eigenes Auto nutzen kann, um raus zu kommen.

    Aber solche Senioren-Bungalow-Dörfer sind hier nicht in der Nähe und es gibt davon auch andernorts kaum welche.


    Dass das Bundesteilhabegesetz besteht, das weiß ich wohl. Auch habe ich vor einem Jahr mal gelesen, dass ab 2020 es einige Neuerungen geben wird.

    Ich weiß nicht, ob ich zu den Begünstigten gehören würde. Ich habe schon eine Rente, mit der man auskommen kann und mit der man auch einige Haustiere noch versorgen kann, was mir immer wichtig sein wird.

    Worauf es mir ankommt, sind Wohnformen, die es ermöglichen, das bisherige Leben weiter zu führen. Ich bin ja bereit, das zu bezahlen, soweit meine Rente dies zulässt. Ich sehe diese Möglichkeit am ehesten in den og. Bungalow-Dörfern.


    Das mit dem "persönlichen Budget" kennen nicht mal die Institutionen, die dies kennen müssten.

    Ich habe mal bei der Krankenkasse meiner Mutter vor einem Jahr angefragt. Dort wußte man mit dem Begriff rein gar nichts anzufangen.

    Ich glaube, dass es viel zu unbekannt ist und diejenigen, die davon profitieren würden, es nicht nutzen.

    Es ist m. E. auch zu kompliziert und ich glaube, dass viele auch darauf verzichten, weil sie sich "nackig" machen müssten.

  • Hallo Mina


    Deine Gedanken zu Wohngemeinschaften kann ich sehr nachvollziehen und auch bestätigen. Bei meiner Wohnform gibt es zum großen Glück die eigene Wohnung und auch die Tierhaltung ist mir damit möglich.


    Denn offen gestanden, es stranden auch so manche in diesen Wohnformen die nicht unbedingt die angenehmsten Nachbarn sind und bei fortschreitenden Erkrankungen braucht es enorm viel an Toleranz und auch Verständnis im miteinander. Das ist nicht immer gegeben.


    Ich drück Dir die Daumen, das es auch bei dir irgendwann mal die Möglichkeiten gibt, mit denen Du dich arrangieren kannst.


    Und ja, das persönliche Budget ist auch wieder eine Sache für sich, ich halte es für sehr kompliziert weil man auch Arbeitgeber mit allen Chancen und Risiken wird.


    Ich habe es nicht (aber ein wenig zum testen für 2o2o beantragt) Aber ansonsten bin ich mit reinen Sachleistungen an den Träger gebunden. Dadurch habe ich zumindest die Garantie, das es immer eine Kraft gibt die für das jeweilige Modul (Pflege oder Assistenz) kommt, egal wie hoch der Krankenstand ist.


    Ok, das kann auch extrem wechseln, das man über Wochen immer jemand anders hat. Stichwort: Pflegenotstand.


    Wie man es dreht und wendet, alles hat Ecken und Kanten, aber ich bin eigentlich soweit zufrieden mit meiner Situation. Auch, weil ich ganz für mich sein kann und eher die Gruppenaktionen meide.


    Jetzt haben wir zwar den Thread gesprengt, vielleicht wird es ein fleißiger Mod auseinander friemeln. :)

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi