ReHa Sport.....

  • Hallo Ihr Lieben !


    Ich war heute das erste mal bei ReHa-Sport dabei......das war sooooo anstrengend !!!!!!


    Für uns Ataktiker ist das doch viel anstrengender als für "normale Menschen"....oder was meint Ihr ?


    Außerdem kam ich mir so doof vor, wenn ich viel mehr schwankte und Ausgleichsbewegungen machte, als die anderen.....

    ...und wenn ich Übungen nicht, oder nicht richtig, oder falsch oder kürzer mache als andere habe ich das Gefühl, die

    anderen halten mich für faul, bzw. "ich tue doch nur so...":|?(:rolleyes:


    Auf mich eingehend tut die Trainerin auch nicht wirklich.....bzw. ich denke sie denkt das Gleiche, wie es vielleicht auch die

    anderen denken.....klar bei ner Gruppe ist das Eingehen auf Einzelne eh nur begrenzt möglich....


    Okay.....das Hineininterpretieren in andere (...was die denken könnten...) ist eh ein großes Problem von mir......hab ja auch Depressionen

    ....die vielleicht auch mit der Ataxie ursächlich zusammenhängen....X/

    Viele Grüße

    Chris:)

  • Hallo Chris,

    beim Reha Sport kommen Personen mit vielen verschiedenen Gesundheitszuständen zusammen.


    Die eine kann den Arm nicht heben, eine andere nicht auf einer dünnen Matte liegen, eine weitere die Knie nicht beugen und Du machst Ausgleichsbewegungen. Na und?


    Verteile doch mal Flyer von der DHAG und sprich aus, wie Du Dich fühlst.


    Ein Artikel in einer Apotheken Umschau von 2017 ist auch aufschlussreich.

    Aus Erfahrung kann ich zu Reha Sport raten.

    Vielleicht ist nichts ganz wahr - und nicht einmal das.
    Eduard D. Dekker (Multatuli) 1820-1887

    • Offizieller Beitrag

    Moin Chris,


    dieses Schamgefühl was du beschreibst kenne ich. Dabei finde ich es immer wichtig im Kopf zu behalten, was wir als Ataktiker so alles kompensieren um überhaupt laufen, stehen, trainieren zu können. Unser Handycap mag weniger bekannt und teilweise auffallend sein, trotzdem verlangt es sehr viel ab so aktiv und motiviert zu bleiben wie du es bist. Kurzum, schreib dir das auf die Brust. Wenn die anderen "nur Denken" und niemals Fragen sollte es nicht dein Problem sein. Klar, Denken ist schonmal ein guter Anfang ;)


    Im Falle von der Trainerin solltest du wohl mal in Vorlage gehen. Die Übungen nicht richtig (=Falsch?) zu machen ist selten wirklich Produktiv. Im Flyer steht leider nichts wie sich die Ataxie anfühlt. Zum Beispiel der Unterschied zwischen einer Lähmung und einer magelhaften Tiefensensibilität übersteigt vieler Vorstellung. Ergo, frag sie ob du die Übungen richtig machst - du kannst es ja nicht richtig fühlen und immer, überall hinschauen geht auch nicht.
    Bei z.B. Beinpresse und Rückentrainer habe ich ein sanftes Gummiband um die Beine, was mir dabei hilft, es eher zu bemerken falls die Beine zusammenfallen (Knie schlagen in der Mitte zusammen, quasi X-Gang, sehr schlecht für die Knie in der Beinpresse).
    Damit mache ich die Übung richtig und muss nicht immer meine Beine beobachten.


    Keep goin'!

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Hallo Chris


    Mir ging es mal im Reha Sport ähnlich, da war ich Mitte 20 :Hihi:


    Und die damals seeeehr älteren Damen die mit allen möglichen Gebrechen dort waren, haben mich echt in Grund und Boden "gerannt" und heuchelten, wie ich fand, mir gegenüber unerträgliches Mitleid vor. Aber drehten um so mehr auf, um mir zu zeigen wie erheblich fitter sie waren trotz künstlicher Hüften und dritten Zähnen.


    Nun gut, die sahen mich damals nie wieder. :Goldfischglas:


    Aber ich habe es nie aufgegeben, mich dann auf meine Art fit zu halten, selbst Gartenarbeit gehörte dazu, bis es gar nicht mehr ging. Dann war ich enorm lange in einer Art, äh, Findungsphase um im Rollstuhl was zu finden.


    Mit Anfang 40 habe ich dann an einem Selbstverteidigungskurs bei mir im Haus teilgenommen, anfangst auch in einer kleinen Gruppe und daraus wurde Jahr für Jahr mehr bis es zum aktiven Karatesport im Rollstuhl wurde. Kein Scherz.


    Ich habe dann viele Jahre im ganz normalen Verein mittrainiert, nun hat mich zwar Corona dahingehend etwas ausgebremst, aber zumindest an Lehrgängen werde ich weiter teilnehmen. Weiterhin kann ich aber bei mir im Haus bei einem Träger jede Woche trainieren.


    Ich bekam und bekomme zugegeben auch enorme Unterstützung um mich mit dieser elendigen Bewegungsstörung wie der Ataxie, grade im Sport, auch vor Leuten zeigen zu können. Das die Leute gucken wird auch immer meine größte Baustelle bleiben.


    Aber wenn dann nach 10 min ein gewisser Punkt in der Halle überwunden und sich die eigene Aufregung etwas gelegt und auch die Leute um einen herum sich beruhigt und "fertig geguckt" haben, dann entspannt man sich automatisch und kommt sogar in den Flow ...


    Aller Anfang ist wirklich schwer, lieber Chris


    Und so eine erste Stunde ist eh mega anstrengend, man kennt keinen und weiß auch nicht was auf einem zu kommt. Der Körper macht eh noch mehr unkoordiniertes als er soll, weil das Gehirn so oder so erstmal mit allem überfordert ist.


    Bleib trotzdem dran ... beim nächsten mal wird es bestimmt schon leichter.


    GLG von Manu

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Viiiieeelen lieben Dank für euere Worte !


    Besonders Deine, liebe Manu, bauten mich sehr auf !


    Gute Idee, mit den Flyern, lieber Werner !


    Danke auch für Deine gten Tipps, Aaron !

    Viele Grüße

    Chris:)

  • Bleib auf jedenfall dran, auch wenn die andern "besser" sind.

    Ich mach auch schon seit Jahren Rehasport und ich denke , dass ich es für mich und meinen Körper mache.

    Und dann halte ich mich halt fest, wenn die andern auf einem Bein......

    Trotzallem ist mir die Gruppe lieb geworden und ich wollte den Rehasport nicht missen- nicht an andern orientieren, das kann cih dir nur raten.

    Viel Spass noch

    liebste Grüsse

    Bettina

  • Mann muss da einfach drüberstehen, alles nur Neid auf unsere unnachahmliche Technik. :-))

    In diese Welt zu passen, war noch nie ein Kompliment.

    Satire zu schreiben, ist heute das Wagnis, mit der Realität zu konkurrieren.

    Einmal editiert, zuletzt von scout ()