Vor der prädiktiven (Gen)Diagnositk

  • Hi,


    Ich stehe kurz davor prädiktive Gendiagnostik für SCA(3) durchzuführen.


    Neben der Diagnose selber bereiten mir vor allem mögliche strukturelle Nachteile Sorgen die sich aus dem Wissen um die Erkrankung ergeben können, wie z.B. Benachteiligung von Versicherungen.


    Ich habe eigentlich vorsorglich alle meine Versicherungen abgeschlossen und soweit ich das verstehe habe ich auch keine Meldepflicht nach der Diagnose. Ich habe Berufsunfähigkeit und private Krankenzusatzversicherung (lebe in Österreich, versicherungssystem etwas anders als in D), eine Lebensversicherung plane ich ohnehin nicht abzuschließen.


    Ich habe trotzdem noch Sorge dass ich wichtige Dinge übersehe oder unbedacht lasse, die wichtig wären VOR der DIagnose durchzuführen, bzw. Sorge dass sich womöglich über Regelungen oder Gesetze in der Realität hinweggesetzt wird.


    Wie sind eure Erfahrungen? Was gibt es aus eurer Sicht noch Wichtiges zu berücksichtigen was man vor DIagnosestellung unbedingt bedenken sollte?


    Fühle mich zwar von Ärztinnen gut beraten aber die Erfahrungen der Betroffenen sind dann ja doch oft andere.


    Danke und schöne Feiertage!

    • Offizieller Beitrag

    Die hilfreichste Versicherung war für uns die private Pflegezusatzversicherung.

    Wir haben darüber je nach Pflegestufe/Pflegegrad monatlich feste Beträge ausgezahlt bekommen. Die konnten wir ohne Nachweise für alle Kosten nutzen.

    Mit Erlangung der ersten Pflegestufe war die Versicherung beitragsfrei.


    Wir wurden natürlich überprüft, ob die Krankheit bei Abschluss der Versicherung bereits bekannt war. Aber zu dem Zeitpunkt gab es noch keinerlei Untersuchungen oder familiäre Vorbelastungen.

    Der Abschluss war aufgrund von Überlegungen erfolgt, dass unsere Kinder nicht für uns zahlen sollten, so wie wir damals für die Pflege meiner mehr und mehr dementen und kranken Schwiegereltern.


    Inzwischen ist die Gesetzeslage in Deutschland bezüglich "Kinder haften für ihre Eltern" auch schon anders und wie es in Österreich aussieht, dazu habe ich keine Erfahrungen.

    Humpty Dumpty sat on a wall, Humpty Dumpty had a great fall.
    All the King's horses and all the King's men, couldn't put Humpty together again.

    • Offizieller Beitrag

    Die Unfallversicherung, die mein Mann bis dahin hatte, haben wir übrigens gekündigt. Wir haben gezielt bei der Versicherung nachgefragt, ob sie im Falle eines Falles zahlen würden.

    Es gab nur ganz wenige Ausnahmen, in denen sie gezahlt hätten. Denn nur in den seltensten Fällen könnte eine krankheitsbedingte (Mit-)Ursache ausgeschlossen werden.

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