In den letzten Tagen habe ich mich mit den Tagebüchern des japanischen Mädchens Aya Kito beschäftigt, dass 1976 mit 14 Jahren an spinozerebellären Ataxie erkrankt und 1988 im Alter von 25 daran verstorben ist. Auch ihre Mutter Shioka und ihre Ärztin Hiroko Yamamoto haben Nachworte in den noch vor Ayas Tod veröffentlichten Tagebüchern geschrieben. So konnte der Wunsch des Mädchens anderen Menschen im Umgang mit der Krankheit zu helfen in Erfüllung gehen.
In Japan wurden die Tagebücher in einem sogenannten Dorama, einer 11-teiligen Serie verfilmt, und 2004 und noch einmal 2007 in Spielfilmen.
Die englischen Versionen, bzw. die Filme mit englischen Untertiteln sind leicht zugänglich. Deutsche Versionen der Tagebücher sind etwas aufwendiger und die Filme nur in Teilen zu finden.
Filme und Tagebücher kann man im Internet suchen unter den Begriffen 1 Liter Tränen, 1 litre of tears.
Hier ein Beispiel als Zusammenschnitt einiger Szenen mit musikalischer Untermalung:
Da die Originalsprache in den Filmen japanisch ist und gemäß der Krankheit die Dialoge teils abgehackt und undeutlich sind, helfen Untertitel mit automatischer Übersetzung bei youtube durch Google wenig.
Mich wundert, dass bisher im Forum noch niemand von diesen Tagebüchern geschrieben hat.
Und warum hat es diese Filme bisher nicht im deutschen Fernsehen gegeben?
Wie es so meine Art ist, habe ich hin und her überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll, um darauf aufmerksam zu machen.
Resultat: Ich schreibe darüber. Auf die weitere Verlinkung der Beiträge wollte ich allerdings hier verzichten. Gerne könnt ihr mich aber per PN anschreiben, wenn ich bei der Suche helfen soll.
Einige Kommentare zu den Filmen besagen, 1 Liter Tränen kostet das Anschauen ganz sicher.
Auch mich hat es immer wieder tief bewegt.
Da sind so viele Szenen, die mich an die Jahre mit meinem Mann erinnert haben. So viele Gedanken, die ich selbst in der Zeit hatte. So viele Entscheidungen, die auch wir in ähnlicher Weise treffen mussten. Die typischen Untersuchungen, die Reaktionen der anderen Menschen, die anfängliche Scham ...
Das Mädchen Aya schreibt ihre körperlichen Veränderungen auf, beschreibt Gefühle, die mein Mann schon von seinem Naturell her leider nie so offen vermitteln konnte, die ich erahnen musste.
Ob er diesen Film wohl mit mir angesehen hätte, wenn ich ihn schon damals im Internet gefunden hätten? Ich bin mir nicht sicher. Aber vermutlich hätte ich es versucht, als Basis für Gespräche über unseren eigenen Umgang mit der Krankheit.
Ich würde mich freuen zu lesen, wie ihr dazu steht.