Was
Einer nicht schafft – das schaffen Viele
Viele
Menschen sagen sich spontan: „Klasse, da würde ich gerne
mitmachen. Aber wie? Eigentlich muss man doch erst mal Geld
mitbringen …“, wenn sie das Stichwort Energiewende oder
erneuerbare Energie hören. Aber es geht auch anders.
Schon früh haben
sich, unter dem oben erwähnten Motto der Genossenschaftsbewegung,
Gruppen von Menschen versammelt, die ein ähnliches Ziel verfolgen.
Bereits im Mittelalter war es das Ziel der „Gilden“, die
Lebensgrundlage ihrer Mitglieder zu sichern. Später entwickelten
sich daraus Zusammenschlüsse, die die Energieversorgung auf dem
Lande sichergestellten, da die meisten größeren
Energieversorgungsunternehmen in den großen Städten waren und ihnen
eine Versorgung der ländlichen Gebiete nicht sinnvoll erschien oder
es bildeten sich Einkaufsgenossenschaften wie die bekannten
landwirtschaftlichen Raiffeisen Genossenschaften oder auch Banken mit
einer genossenschaftlichen Struktur.
Solche
Bürgerenergiegenossenschaften werden heute als Voraussetzung und
Motor für den Ausbau erneuerbare Energien angesehen. Sie verfolgen
das Ziel einer dezentralen, Konzern unabhängigen, ökologischen und
bürgernahen Energieversorgung und bieten die Möglichkeit, schon mit
einem geringen Betrag an der Energiewende zu partizipieren und in
lokale Vorhaben zu investieren. Sie sind dabei äußerst
unterschiedlich organisiert, einige sind selbstständig andere
kooperieren mit der öffentlichen Hand oder Unternehmen. EU-weit gibt
es einen ständig wachsendes Netzwerk von
Bürgerenergiegenossenschaften und deren Verbänden, die in der
REscoop. eu organisiert sind.
Die allgemeinen Vorteile sind im Wesentlichen:
Jedes Mitglied hat eine Stimme mit gleichem Gewicht. Deswegen gelten Genossenschaften generell als Garant für eine demokratische Entwicklung.
Gewinne bleiben vor Ort und können die lokale Wirtschaft unterstützen. Geschäfte und Vereine profitieren davon und die Akzeptanz steigt.
alle
Mitglieder entscheiden gemeinsam über die weitere Entwicklung.
Das stellt sicher, dass die getroffenen Entscheidungen von allen
mitgetragen werden.
Ich selbst bin seit einiger Zeit Mitglied in einer Bürgerenergiegenossenschaft geworden und jedes Mal davon angetan, dass ich oft mit Tipps von anderen Mitgliedern versorgt werde und ähnlich wie bei Selbsthilfegruppen eine Entscheidung wirklich – eventuell nach längerer Diskussion – gemeinsam getroffen wird.
Dirk Balzer, dbalzer65@gmail.com