Punktmutationen und Deletionen bei spinozerebellären Ataxien
Die autosomal dominant vererbten spinozerebellären Ataxien (SCAs) zeichnen sich neuropathologisch
durch Kleinhirn- und häufig Hirnstammatrophie sowie klinisch durch
Ataxie, Dysarthrie, oft in Assoziation mit weiteren neurologischen Auffälligkeiten aus.
Heute (Oktober 2006) sind 27 genetisch unterschiedliche Formen von SCAs bekannt.
Das Krankheitsgen wurde bei 14 Formen identifiziert. Während neun SCAs eine dynamische
Mutation (meist Wiederholung des Trinukleotids CAG) zugrunde liegt, finden
sich bei fünf Formen (SCA4, 5, 13, 14, 27) Punktmutationen und kleine Deletionen in den
entsprechenden Krankheitsgenen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die molekularen
Grundlagen der SCAs4, 5, 13, 14 und 27. Gemeinsam ist diesen SCAs eine starke
Expression der Krankheitsgene in den Purkinje-Zellen des Kleinhirns. Weiter spielen
diese Gene eine wichtige Rolle bei der Regulation des Membranpotentials und/oder der
Signaltransduktion. Bei SCA13 ist ein spannungsabhängiges Kaliumkanalgen (KCNC3)
mutiert und bei SCA27 ist FGF14 verändert, welches mit spannungsabhängigen Na+
-
Kanälen interagiert. Das bei SCA5 mutierte Gen kodiert für βIII-Spektrin, welches
stabilisierend auf Membranproteine, insbesondere den Purkinje-Zell-spezifischen Glutamat-Transporter
wirkt. Bei SCA14 kommt der Proteinkinase Cγ eine wichtige Funktion
bei der transmembranösen Signalübertragung zu. Die normale und abnormale Funktion
des bei SCA4 veränderten Gens PLEKHG4 ist noch nicht bekannt.
durch Kleinhirn- und häufig Hirnstammatrophie sowie klinisch durch
Ataxie, Dysarthrie, oft in Assoziation mit weiteren neurologischen Auffälligkeiten aus.
Heute (Oktober 2006) sind 27 genetisch unterschiedliche Formen von SCAs bekannt.
Das Krankheitsgen wurde bei 14 Formen identifiziert. Während neun SCAs eine dynamische
Mutation (meist Wiederholung des Trinukleotids CAG) zugrunde liegt, finden
sich bei fünf Formen (SCA4, 5, 13, 14, 27) Punktmutationen und kleine Deletionen in den
entsprechenden Krankheitsgenen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die molekularen
Grundlagen der SCAs4, 5, 13, 14 und 27. Gemeinsam ist diesen SCAs eine starke
Expression der Krankheitsgene in den Purkinje-Zellen des Kleinhirns. Weiter spielen
diese Gene eine wichtige Rolle bei der Regulation des Membranpotentials und/oder der
Signaltransduktion. Bei SCA13 ist ein spannungsabhängiges Kaliumkanalgen (KCNC3)
mutiert und bei SCA27 ist FGF14 verändert, welches mit spannungsabhängigen Na+
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Kanälen interagiert. Das bei SCA5 mutierte Gen kodiert für βIII-Spektrin, welches
stabilisierend auf Membranproteine, insbesondere den Purkinje-Zell-spezifischen Glutamat-Transporter
wirkt. Bei SCA14 kommt der Proteinkinase Cγ eine wichtige Funktion
bei der transmembranösen Signalübertragung zu. Die normale und abnormale Funktion
des bei SCA4 veränderten Gens PLEKHG4 ist noch nicht bekannt.
Kai
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