Manchmal ist es soweit: Die Pflege kann zu Hause nicht mehr geleistet werden.
Sei es, dass die Kräfte der Familie oder des Partners nicht ausreichen.
Sei es, dass die räumlichen Verhältnisse es nicht zulassen.
Sei es, dass es nicht möglich ist, dass jemand rund um die Uhr zur Vefügung stehen kann, die Pflegeversicherung verlangt es für Stufe drei, aber sie bezahlt es nicht.
Oder aus anderen Gründen, manchmal geht es nicht mehr.
Dann entsteht die Frage: Was tun?
Die erste Antwort ist ein Pflegeheim. Die Pflegeheime von heute sind fast alle weit von den Horrorvorstellungen entfernt, die die meisten Menschen im Kopf haben.
Eine Andere Überlegung ist das Assistenzmodell. Es verlangt aber sehr viel Kraft und Organisationstalent, da es eigentlich von den Behörden nicht gewollt ist.
Die dritte Variante ist eine Wohngemeinschaft.
Dieses Modell erfreut sich in Berlin einer zuhnemenden Beliebtheit. Es bietet verschiedene Vorteile:
Ca. 8-10 Behinderte bilden eine Wohngemeinschaft. Das hat Vorteile. Zum Beispiel reicht das Geld der Pflegeversicherung, um eine vernünftige Vollversorgung rund um die Uhr sicherzustellen. Die Wohngemeinschaft kann homogener sein als ein Pflegeheim, weil die Erkrankungen der Betroffenen einheitlicher sein können. Was aber viel wichtiger ist: Es ist eine kleine Gruppe, die auch wirklich eine Gruppe bildet. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie auch altersmäßig homogen sein kann. Nicht wie im Heim, wo überwiegend Menschen ab 75 Jahre leben. Das Pflegepersonal hat eine viel engere Beziehung zu den Kunden, weil es eher ein Zusammenleben als ein reines Pflegen ist. Jeder kennt jeden, und so können auch die Wünsche des Einzelnen erkannt und berücksichtigt werden. Die Situation wohngemeinschaft schafft auch ein aktives Umfeld. Es entsteht soziale Interaktion, die in einer Zweierbeziehung oft nicht mehr zu erhalten ist. Mit anderen Worten: Es ist was los, es passiert etwas.
Beispiel