Mehr Physiotherapie Stunden auf der Verschreibung?

  • Ich habe jede Woche eine Doppelstunde ( 2x25 min) Physiotherapie. Auf dem Rezept stehen jeweils 12 Termine a 25 min. Also brauche ich alle 6 Wochen ein neues Rezept. Das ist immer recht aufwendig, da der Neurologe nicht vor Ort ist, ich erst die Krankenkasse kontaktieren muss und die telefonische Bestellung nicht immer reibungslos klappt oder die Post sich verspätet. Krankenkasse und Arzt würden mir auch mehr aufschreiben, aber, laut der freundlichen Angestellten beim Arzt, spukt der Computer nicht mehr als 12 Termine aus. Auf der Verordnung steht D 12.

    Weiß jemand wie man die Maschine entsprechend füttern kann, damit ich zumindest auf 20 Termine komme?

    Gruß Jutta

  • Vielleicht helfen diese beiden Links etwas bei der Beantwortung der Fragen. 12 Termine sind in vielen Fällen der Regelfall im Behandlungsfall. Darüberhinaus ist außerhalb des Regelfalls. Bei der einmaligen Überschreitung muß dies der Arzt ggf. gegenüber der Kasse begründen, ist im Zweifel regresspflichtig (das weiß meist die Software). Das kann für ihn sehr schnell sehr teuer werden.

    Dann gibt es die Möglichkeit außerhalb des Regelfalls in Form einer Art Dauerrezept nach Genehmigung zu verordnen. Die genauen Regeln dafür kenne ich nicht (vielleicht hilft der Link weiter), auf der Diagnosenliste sind die Ataxien aber unter G11 aufgezählt. Das heißt, es müsste grundsätzlich gehen.


    chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.g-ba.de/downloads/17-98-3382/2021-04-01_G-BA_Patienteninformation_langfristiger-Heilmittelbedarf_bf.pdf


    chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.kbv.de/media/sp/Heilmittel_Diagnoseliste_2023.pdf

  • du kannst eine langfristige heilmittelverordnung bei deiner krankenkasse beantragen!

    Gruss Doreen:)

  • Speiche die pdf-datein kann ich leider nicht öffnen.

    Schöne Grüße, Lori :)






  • In die Suchmaschine g-ba und langfristige heilmittelversordnung anklicken, von dort aus Durchlesen und -klicken. G BA ist das relevante Gremium für die Spielregeln der Kassen. Gemeinsamer Bundesausschuss. Was dort steht, ist quasi Pflichtleistung (man verbessere mich, wenn ich falsch liegen sollte).

    Nach Diagnosenliste suchen, z.B. den Link versuchen (nichtkommerziell)


    https://www.kbv.de/media/sp/Heilmittel_Diagnoseliste_2023.pdf


    Aber man muß sich wohl damit beschäftigen, evtl. als Mitglied sich von dem großen Sozialverband beraten lassen, um zu sehen, was möglich ist

  • Auf Seite 3 ist gleich die G11. Demnach besteht ein Anspruch auf Behandlung gemaess der Diagnosegruppen ZN, EN1, SC

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Ich habe mein Problem noch mal in meiner Regionalgruppe angesprochen

    Da bekam ich die Rückmeldung , dass eine höhere Anzahl vonPhysiotherapiestunden durchaus möglich ist. Darauf hin habe ich, mit neuem Selbstbewusstsein, noch einmal bei der Krankenkasse und bei meinem Neurologen angerufen. ...und siehe da, jetzt habe ich ein Rezept über 20 Doppelstunden Physiotherapie vorliegen!

    Gruß Jutta

  • Super.


    Wir wollen ja alle etwas daraus lernen. Über welchen formalen Weg bist du gegangen, d.h. was für ein Rezept, wie ist es verordnet?

  • Ich habe noch mal bei meiner Krankenkasse angerufen und darauf hingewiesen, dass Heredoataxie eine seltene Erkrankung ist und es deswegen keine entsprechende Nummer dafür gibt. Die Dame meinte, dann müsse der Neurologe eine Begründung schreiben. Anruf bei Arzt, mit der Bitte um ein Rezept und eine Begründung. Drei Tage später lag ein Rezept vor, dass aussah wie immer, auf dem aber anstatt 12 Terminen 20 Termine standen. Ich habe keine weiteren Informationen eingeholt, warum es plötzlich möglich war, sondern bin einfach froh darüber!

  • Ich bekomme auch ein Rezept mit 20 mal Physio.

    Das heißt aber auch,daß man mindestens 2/Wo.Termine hat,denn ein Rezept muß in einer bestimmten Zeit "abgearbeitet"sein.

  • Hereditäre Ataxien haben sehrwohl eine ICD-Nummer. Die G11. Aber eigentlich wird damit nur klar, dass das sehr wenigen bekannt ist - weder Kasse noch Arzt.

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Ich habe jede Woche einen Doppeltermin. Das gefällt mir gut, denn es geht nicht so viel Zeit fürs Fahren und Aus- und Anziehen drauf.

  • Auch die Physiotherapie ist für mich sehr wichtig. Aber sie wird kaum verschrieben, weil sie sehr teuer ist. Und Krankenhäuser, Kliniken und Krankenkassen versuchen, sie nicht direkt anzubieten... Aber wenn man viel danach fragt, geben sie es... Es kommt auch darauf an, welche Beschwerden oder Krankheiten man hat. Es ist nicht dasselbe, wenn du ein Patient bist, der über psp Parkinson Lebenserwartung spricht, oder ein Patient, der einfach gestresst ist wegen eines Jobwechsels. All das wird von der Krankenkasse analysiert.

    Einmal editiert, zuletzt von aaron01 ()

  • Und es gibt private Krankenkassen, die keine Physiotherapie bezahlen wollen (ebenso wenig wie REHA-Aufenthalte, Kuren, Aufenthalte in psychosomatischen Kliniken, etc.).

    Da sind gesetzlich Versicherte eindeutig im Vorteil.

  • Soweit ich weiß, ist es halt ein schwarzes Peter Spiel. Jeder im Kassensystem tätige Arzt darf zu einer bestimmten Diagnose in einem definiertem Zeitraum Physio verordnen. ABER: er bekommt weniger Budget, als der jeweilige Bedarf wäre. Hier muss er selber selektieren (Er ist der schwarze Peter)

    Verordnet der Arzt jetzt mehr, als in der Diagnosenliste steht, muss er dies ab einer gewissen Menge gut gegenüber der GKV begründen (Zeitaufwand). Wenn er dies nicht tut, muss er bis 4 Jahre später mit 5- stelligen Regressen rechnen (schwarzer Peter)

    Wenn der Patient die GKV fragt, ist alles selbstverständlich möglich (schwarzer Peter weitergegeben).


    Da der Arzt auch nicht den schwarzen Peter will, wird er an den Patienten weitergereicht. Das ist das Spiel, bei dem du letztendlich häufig verlierst.


    Ein potentieller Ansatz: Das Budget ist für jeden Arzt individuell. Es könnte also hilfreich sein, sich die Verordnungen von mehreren Ärzten geben zu lassen. Manchmal können auch Zahnärzte hilfreich sein, die sollen noch nicht budgetiert sein (Hörensagen!)


    Bei Privatpatienten kommt alles auf die Vertragsformulierung an. Da gibt es von viel besser bis deutlich schlechter alles. Hängt auch mit der Kulanz der Gesellschaft ab. Mina hat da soweit ich weiß kein Glück.


    Den Vertrag macht man meist als junger, „gesunder“ Mensch. Da spart man oft am falschen Fleck, im Nachhinein betrachtet.

  • Bei Privatpatienten kommt alles auf die Vertragsformulierung an. Da gibt es von viel besser bis deutlich schlechter alles. Hängt auch mit der Kulanz der Gesellschaft ab. Mina hat da soweit ich weiß kein Glück.


    Den Vertrag macht man meist als junger, „gesunder“ Mensch. Da spart man oft am falschen Fleck, im Nachhinein betrachtet.

    Ich habe damals den besten Tarif der Privatversicherung gewählt und war daher bis ca. vor einem Jahr der Meinung, dass ich gut versichert sei und mehr nicht versicherbar ist.

    Wenn ich mir die Vertrags-Formulierungen mit dem Wissen von heute durchlese, sehe ich, dass da vieles nicht enthalten ist.

    Manche Leistungen, die heute üblich sind wie Ergotherapie oder Logopädie gab es damals womöglich nicht.

    Ich bin wohl weitgehend auf die Kulanz der Versicherung angewiesen oder ich muss eben viel selbst bezahlen.


    Offenbar gab es ca. 15 Jahre nach Abschluss meines Vertrages einen Ergänzungstarif. Ob der mir damals angeboten wurde, weiß ich nicht. Denn ich habe nichts Zusätzliches abgeschlossen. Vielleicht wurde mir die Ergänzung auch nicht angeboten?

    Ich erfuhr von der Ergänzung kürzlich, als ich ein Gerichtsurteil gelesen habe, in dem es um Leistungen ging, die ggf. zusätzlich hätten versichert werden müssen.

    So etwas ist bei der gesetzlichen Versicherung meines Wissens nicht möglich.