Antrag auf Rente abgelehnt

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    Hallo zusammen,


    folgender Sachverhalt:


    In meiner Reha vom 26.08.12 bis 23.09.12 wurde mir empfohlen, die Erwerbsminderungsrente zu beantragen.


    Den Antrag stellte ich am 27.09.2012. Zu diesem Zeitpunkt war mein Versicherungskonto mit den erforderlichen Pflichtbeiträgen (durch Aufstockungsverfahren) belegt.



    Gesten bekam ich den Bescheid der Deutschen Rentenversicherung mit der Ablehnung.



    Begründung:
    „Wir haben festgestellt, dass Sie seit dem 31.01.2012 voll erwerbsgemindert sind. Eine Rente wegen Erwerbsminderung können Sie jedoch nur erhalten, wenn weitere Voraussetzungen vorliegen. Unter anderem ist eine Mindestzahl von Pflichtbeiträgen erforderlich. Wir haben geprüft, ob Sie die besonderen versicherungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllen.


    Daraus folgt, dass Ihr Versicherungskonto die Mindestzahl von 36 Monaten Pflichtbeiträgen im Zeitraum 31.01.2007 bis zum 30.01.2012 enthalten muss. In diesem Zeitraum haben Sie jedoch nur 30 Monate mit Pflichtbeiträgen. Daher erfüllen Sie die besonderen versicherungsrechtlichen Voraussetzungen nicht.“



    Das heißt im Klartext: Ich wurde zwar kaputtgeschrieben, bekomme aber keine Rente, da die DRV mich rückwirkend zum 31.01.2012 als voll erwerbsgemindert „festgestellt“ hat und somit sämtliche Pflichtbeitragszahlungen nach diesem Monat nicht mehr berücksichtigt wurden.



    Ich werde Widerspruch einlegen und darin eine schriftliche Begründung erbitten, weshalb als Zeitpunkt für den Eintritt der Erwerbsminderung der 31.01.2012 zugrunde gelegt wurde. Darf die DRV einfach einen (für sie günstigeren) Zeitpunkt bestimmen und so die Zahlung einer Rente ablehnen?



    Eine Klage macht vermutlich keinen Sinn, oder?



    Grüße von
    Manuela:Weinen:

  • Hallo Manuela,
    dieses Problem ergibt sich leider immer wieder. Die Festlegung des Versicherungsfalles (hier 31.1.2012) kann korrekt sein, weil an diesem Tag eine Diagnose gesrtellt wurde, welche die Erwerbsminderung nach sich zieht. Es kann aber auch sein, dass lediglich der Rehaantrag an diesem Tag gestellt wurde oder, oder...
    Ungeprüft bleibt zudem oftmals, ob der Zeitraum nicht durch Berücksichtigungszeiten wg. Kindererziehung oder aus anderen Gründen verlängert werden muss, so dass unter Berücksichtigung solcher Zeiten die Voraussetzungen dann doch erfüllt sind.
    Wenn dies alles - am besten durch eine Akteneinsicht geklärt ist - kann entscheiden werden, ob letztlich eine Klage Sinn macht oder nicht. So verfahren wir jedenfalls in unserer Rentenberatungskanzlei und vertreten ggf. vor Gericht.


    Viele Grüße
    helfgern

    • Offizieller Beitrag

    @ helfgern


    Herzlichen Dank für die Rückmeldung. Den Widerspruch habe ich wie folgt formuliert:



    Vers.Nr. und Kennzeichen




    Sehr geehrte Damen und Herren,



    gegen Ihren Bescheid vom ... lege ich hiermit fristgerecht Widerspruch ein.



    Ich bitte um Akteneinsicht in die für die Entscheidung relevanten Unterlagen; insbesondere um eine schriftliche Begründung, weshalb als Zeitpunkt für den Eintritt der Erwerbsminderung der 31.01.12 zugrunde gelegt wurde. Der Antrag wurde von mir erst am 27.09.12 gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war mein Versicherungskonto mit den erforderlichen Pflichtbeiträgen belegt.



    Mit freundlichen Grüßen




    Reicht das so? Ich werde jetzt mal abwarten und mir dann ggfs. einen Rechtsbeistand nehmen.




    Heute habe ich erneut Post von der DRV bekommen. Den Versicherungsverlauf. Auch dieser endet mit Datum 31.12.11. Die gezahlten Beiträge für 2012 (10 Monate) sind darin auch gar nicht enthalten. Es kommt mir gerade so vor, als hätte man mich totgeschrieben und ausgelöscht, als würde ich schon fast ein ganzes Jahr nicht mehr existieren.



    Lieben Gruß
    Manuela

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Manuela,
    dieses Problem ergibt sich leider immer wieder. Die Festlegung des Versicherungsfalles (hier 31.1.2012) kann korrekt sein, weil an diesem Tag eine Diagnose gesrtellt wurde, welche die Erwerbsminderung nach sich zieht. Es kann aber auch sein, dass lediglich der Rehaantrag an diesem Tag gestellt wurde oder, oder...


    Viele Grüße
    helfgern


    Hallo helfgern,


    ich habe gerade mal nachgeschaut. Der Rehaantrag ist am 01.02.12 bei der DRV eingegangen.


    Da hab ich wohl den Fehler gemacht, die Reha zu früh zu beantragen.


    Grüße
    Manuela

  • hallo Manu,


    das tut mir wirklich leid für dich, dass deine rente abgelehnt wurde.
    drücke dir die daumen, dass alles doch noch gut für dich wird! :Trösten:


    liebe grüße
    Maria

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Hallo Manuela,


    da ein Rehaantrag im Bedarfsfall auch als Rentenantrag umgedeutet werden kann, dürfte dies die Lösung für das angesetzte Datum sein. Mal schauen...
    Offen ist immer noch die Frage, was in den Jahren vor 2007 war. Sollte da eine Kindererziehung, Pflege o.ä. stattgefunden haben, wäre der Zeitraum evt. zu strecken und die Wartezeit wäre doch erfüllt.
    Die Akteneinsicht für den Versicherten findetübrigens in der Regel beim nächsten Sozialversicherungsträger statt. Kannst ja berichten wie es weitergeht und ob ggf. Unterstützung notwendig ist.


    Viele Grüße
    Helfgern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Manuela,


    Offen ist immer noch die Frage, was in den Jahren vor 2007 war. Sollte da eine Kindererziehung, Pflege o.ä. stattgefunden haben, wäre der Zeitraum evt. zu strecken und die Wartezeit wäre doch erfüllt.


    Viele Grüße
    Helfgern


    Guten Morgen helfgern,


    es geht wohl mehr um die Pflichtbeitragszeiten in den letzten 5 Jahren (hier werden 36 Monate vor Eintritt der Erwerbsminderung verlangt, die ich bei Antragstellung auch erfüllt hatte - allerdings sind nur 30 Monate im Rentenverlauf erfasst). Es ist schon komisch, dass Mitte November noch keine einzige Beitragszahlung für 2012 im Verlauf enthalten ist.


    Die Kindererziehung steht auf meinem Rentenverlauf mit drauf. Die Kinder sind aber schon 1990 geboren. Das wäre natürlich super, wenn es doch noch ausreichen würde.


    Mal sehen, was der Widerspruch nutzt.


    Ich werde jedenfalls dranbleiben an der Sache.


    Leider zieht einem so etwas doch sehr tief runter; momentan fühle ich mich wie ein psychisches Wrack, auch wenn es nur um einen relativ geringen Betrag geht, fühle mich ungerecht behandelt. Werde mir die Begründung erstmal ansehen und mir dann eine fachmännische Beratung einholen.


    Ich werde zu gegebener Zeit weiter berichten...


    Lieben Gruß und herzlichen Dank fürs Mutzusprechen
    Manuela

  • man manu ... :Trösten:


    ja, es macht betroffen, würde mir auch so gehen ... niemand würde ja im vorfeld daran denken das mit dem reha antrag event. die rentenzahlung anfangen könnte


    der ganze kopf ist eh schon mit der neuen situation so sehr beschäftigt ... die meisten von uns trifft es ja in einem alter wo man irgendwie nicht so wirklich für die rente bereit ist und dann wird die zahlung abgelehnt weil zeiten fehlen


    die man eigentlich eingezahlt hat weil der rentenantrag im grunde "passend" gestellt war ... es ist schon abstrakt


    viel kraft wünsche ich dir, und nicht die ohren zu sehr hängen lassen ...


    auch manu

  • [quote='Manuela','http://www.ataxie.org/forum/index.php?thread/&postID=48819#post48819']Guten Morgen helfgern,


    es geht wohl mehr um die Pflichtbeitragszeiten in den letzten 5 Jahren (hier werden 36 Monate vor Eintritt der Erwerbsminderung verlangt, die ich bei Antragstellung auch erfüllt hatte - allerdings sind nur 30 Monate im Rentenverlauf erfasst). Es ist schon komisch, dass Mitte November noch keine einzige Beitragszahlung für 2012 im Verlauf enthalten ist.


    Das denke ich aber auch...
    schliesslich ist es ja nicht dein Fehler, wenn irgendwelche Behörden sehr tief pennen!



    Ist zwar saublöd, frustrierend und demütigend, aber dennoch unbedingt dranbleiben. Notfalls wirklich mit Hilfe eines Rechtsbeistands vor Gericht ziehen und/oder und an die Presse gehen.



    Falls du beim VdK bist, übergib denen das Ganze und sie sollen sich dahinterklemmen.
    Ganz steife Ohren und viel Durchhaltevermögen wünscht dir Uta

    ich habe keine Zeit mich zu beeilen
    Igor Strawinsky



    Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht sinken!:rolleyes:




    Kopf hoch, sonst kannst du den Himmel nicht sehen


    Liebe Grüße von Uta

  • Hallo Manuela,
    wenn Du in der Zeit unmittelbar vor 2007 keine Kinderberücksichtigungszeiten oder Pflegezeiten im Konto hast, wird es schwierig auf die geforderten 36 Monate zu kommen. Hierdurch wäre es möglich den genannten Fünfjahreszeitraum zu strecken und so wäre die Wartezeit über diesen Hebel noch erfüllbar gewesen. Deshalb müsste man dann den Versicherungsverlauf genau studieren .
    Gezählt wird immer ab Eintritt des Versicherungsfalles (Erkrankung) nicht ab Antragstellung (die hier ggf.wesentlich später lag).
    Die Zeiten für 2012 sind in der Regel deshalb noch nicht im Versicherungsverlauf, weil diese noch nicht vom Arbeitgeber gemeldet sind. Ausnahmen gibt es bei Krankengeldbezug, Reha...
    Nun schauen wir mal, was das Widerspruchsverfahren bringt.


    Viele Grüße von
    helfgern

  • Wurde denn als Abschlussbericht der Reha eine weitere Arbeitsfähigkeit empfohlen? Wenn du bis dahin noch gearbeitet hast können sie dich eigentlich nicht rückwirkend als erwerbsunfähig schreiben. Ich würde dringend verschiedene Rechtsbeistände einbeziehen, VDK, evtl Caritas, es gibt auch ärztliche Rechtsberatungsstellen. Und ein Rechtsanwalt mit Fachgebiet Arbeitsrecht wäre die nächste Wahl. Eine Grundberatung auch wenn du keine Rechtschutzversicherung hast ist nicht zu teuer.

    • Offizieller Beitrag

    Wurde denn als Abschlussbericht der Reha eine weitere Arbeitsfähigkeit empfohlen? Wenn du bis dahin noch gearbeitet hast können sie dich eigentlich nicht rückwirkend als erwerbsunfähig schreiben.


    Hallo Travi,


    doch, sie können - denn voll erwerbsgemindert heißt unter 3 Stunden. Das ist bei mir der Fall.


    Ich arbeite ja immer noch unter 3 Stunden.


    Ich betrachte inzwischen die Sache als gescheitert und dementsprechend fühle ich mich auch...




    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    hey manuela :Trösten:


    ganz, ganz viele daumendrücker von mir ...


    die andere manu


    Hey Manu,
    Du, das ist lieb von Dir.:Trösten:


    Ich hab mir grad überlegt, was mir wichtiger ist.... die paar Kröten oder meine wenigen (mir noch verbliebenen gesunden) Nervenzellen, mit denen ich gut haushalten muss.


    Ich hab mich für meine Nerven entschieden.


    Zum Glück bin ich nicht auf das Geld angewiesen, da mein Mann Hauptverdiener ist. Auch seelisch unterstützt er mich gerade wieder sehr. Trotzdem find ich's fragwürdig und traurig, dass ich seit 1982 (also ca. 30 Jahre) immer im Rahmen meiner Möglichkeiten und fast durchgängig gearbeitet habe und nun keinen Cent bekomme - trotz Kaputtschreibung. Demzufolge wird man mir voraussichtlich auch gleichzeitig künftige Reha's ablehnen.


    Die §§-Reiterei macht mich ganz fertig, als hätte ich nicht schon ohnehin genug Probleme zu bewältigen.


    Nun, Gerechtigkeit findet halt nicht immer ihren Weg. Damit muss ich mich wohl abfinden.


    Dir ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende.


    Manuela:Bye_Bye:

  • Da wünscht man sich wiedermal das diese Sachbearbeiter mal nur eine Woche das drum und dran einer Krankheit am eigenen Leib erfahren müßten.

    Liebe
    :Blumen: Manuela,
    ich drück dir die Daumen das es doch irgendwie mit der Rente klappt.


    liebe Grüße :Blumenwerfer::Sunshine:

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd ()

    • Offizieller Beitrag

    Da wünscht man sich wiedermal das diese Sachbearbeiter mal nur eine Woche das drum und dran einer Krankheit am eigenen Leib erfahren müßten.

    Liebe
    :Blumen: Manuela,
    ich drück dir die Daumen das es doch irgendwie mit der Rente klappt.


    liebe Grüße :Blumenwerfer::Sunshine:


    Lieber Bernd,


    auch Dir lieben Dank.


    Du, ich glaub, die Sachbearbeiter können im Grunde auch nichts dafür. Die müssen sich halt an die Vorschriften halten.


    und nein.... ich wünsche wirklich niemandem meine Krankheit.


    Auch Dir ein schönes Wochenende und nochmal herzlichen Dank an alle für die Unterstützung.


    Schön, dass Ihr da seid.


    Manuela

  • jepp manuela


    dieses absurde daran macht einen fertig ... sich eigentlich abfinden müssen, aber dennoch alle §§ kennen und wälzen um seine rechte zu bekommen, mir gehts auch grad so in einer anderen sache,


    defizitorientiert ohne ende formulieren um gelder für assistenz zu bekommen ... es ist verrückt


    ruh dich aus, lass dich verwöhnen ... und dann mit mit neuer kraft wieder ran, ich habs grad auch so entschieden, sonst bringt alles nichts ...


    fühl dich lieb gegrüßt