... das gibts - nicht - nur einmal, kommt sicher immer öfter vor

  • Hier schildere ich mal was ich letzte Woche erlebt habe:
    Ich FA (80 % SB )habe zwei Schwester, eine in England, eine in USA, außerdem Vater (98) und Mutter (96), die beide in einer Wohnung leben. Viel Streit ( ich kürze hier alles mal etwas ab) unter den beiden. Damit sie beide voneinander mal etwas Urlaub haben, besorgte ich meinem Vater eine Kurzzeitpflege in einem christlichen!!!!! Heim.
    Dort ist einmal nin seinem Zimmer hingefallen, einmal danach auf dem Flur. (Wird abgestritten und im Prokoll steht nur einmal gefallen). Die Pflegerin (nicht Krkschwester) hat ihn ins Bett gebracht, sie haben ihn abgetastet: Diagnose = alles ok. Ab Abend dann große Schmerzen. Doch besser Untersuchung im Krkhs. Diagnose dort: Stück von der bHüfte abgebrochen und Oberschenkelhalsbruch. Das war am 14.08. Am 15.08. wurde mein Vater op. Prothese im Bein gesetzt. Danach lag er ohne großer Teilnahme nur noch im Bett. Im Krkhs. wurde festgestellt, dass mein Vater im christlichen!!!! heim stark ausgetrocknet und ebenso dstark ausgezehrt (verhungert) war. Nach knapp acht Tagen Aufenthalt. Ich habe dann mmit meiner Mutter entschieden, dass bei Problemen in der Narkose etc. keine Wiederbelebung erfolgen soll.
    Gestern (20.08. ruft mich fdas Krkhs. an und erklärt, das morgen (21.8.) mein Vater aus dem krkhs als Schwerstpflegefall entlassen wird. (Er wird nie wieder laufen können und Nahrung kann er auch nicht aufnehmen).
    Sofort habe ich in meiner engeren Umgebung einen Platz gesucht. Alles besetzt. Meinen schlaue Schwester aus England ist gekommen, hat meiner Mutter Vorwürfe gemacht, wir hätten ihn im Altenheim nicht besucht und auch die Zimmer nicht angesehen. Meine hat sie nach viel Streit und Vorwürfen rausgeschmissen. Momentan ist sie im krkhs. bei nihrem Vater.
    Ich habe jetzt, als Bevollmächtigter und Sohn, die Faxen dick und hier vor Ort einen Platz für meinen Vater gefunden, im Altenhheim. Vor drei Stunden Anruf aus dem krkhs: Er wird noch nicht entlassen, die Wunde macht momentan Probleme. Entlassung Donnerstag/Freitag vorgesehen.
    Wenn ich meinen Vater (seinen Körper) und sein Leiden ansehen, verstehe ich die Welt nicht mehr. So jämmerlich muss man nicht langsam aber sicher zu Tode kommen. Tun kann ich gar nichts, nur abwarten.
    Fazit: Ich werde mir vorsorglich was besorgen, dass es mir so niemals gehen wird!

  • hallo


    das ist wirklich grausam. ich habe das alles hinter mir.....man kann ja nicht tag + nacht im heim wachen.


    gut, das du bevollmächtigter bist und entscheiden kannst, das er z.b. nicht künstlich ernährt werden soll und nicht dahin vegetieren soll.


    ich wünsche dir ganz viel kraft


    lg bine

  • Hy Achim,


    keine einfache Geschichte ... da kann ich nur viel Kraft wünschen. Und christlich geführte Häuser geben leider keine Garantie für mehr Menschlichkeit.


    Habe selber eine Patientenverfügung die so eng gestrickt und rechtlich knapp die Grauzone tangiert, das mir ... hoffe ich ... Leid am Ende erspart bleibt.


    Ebenso eine Gesundheitsvorsorgevollmacht (was für ein Wort) letztendlich leb ich ja alleine und sowas ist nie verkehrt im Vorfeld festzulegen.


    Hier mal gute Infos dazu


    Alles Gute


    von Manu

  • Hallo Achim,


    es tut mir sehr leid, was Du geschildert hast.
    Auch ich wünsche Dir viel Kraft und für Deinen Vater alles erdenklich Gute.



    Hallo Manu,


    ich habe auch eine Patienten-, Vorsorgevollmacht usw. gemacht.
    Das sollte jeder tun, auch wenn man nicht (wie Du) alleine lebt.


    Man weiß nie was mal kommen kann.


    Wir können nur hoffen, dass uns Schlimmes erspart bleiben wird.


    LG Maria


    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Gerade kam ein Anruf vom Krankenhaus, 23.08. um 08.20 Uhr, dass mein Vater nun auch noch Wasser in der Lunge hat. Er wird diese Nacht nicht überleben.
    Ein weiterer Fall im Elisenstift Humfeld: Die Cousine meiner Mutter lag bis Anfang der Woche dort. Das "Pflegepersonal" hat ihr jeden Tag die Stützstrümpfe angezogen. Sie hatte angeblich ein dunkel gefärbtes "Hühnerauge", daraus wurde - unbemerkt - ein dunkelrot gefärbter Zeh. Jetzt liegt sie damit im Krankenhaus. Der Zeh wurde abgenommen, aber die Infektion ist bereits in das Bein weit vorgedrungen... Das zur Pflege und Aufmerksamkeit gegenüber den Patienten in diesem Haus. Ich habe heute einen Unfallbericht mit allen Fakten über das, was meinen Vaster betrifft, an die DAK geschickt. Behalte mir zudem Anzeige wegen Körperverletzung, aber auch Verletzung der Sorgfalts- und Aufrsicht in diesem Diakoniehaus vor.

  • Mein Vater ist verstorben: Am 24. August um 8.15 Uhr in den Armen meiner Schwester, die Nachtwache gehalten hat. Er hat seine wohlverdiente Ruhe gewonnen und ich mache mir Vorwürfe, dass ich ihn in dieses Altenheim zur Kurzzeitpflege gegeben habe.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Achim,
    mein Beileid . Es ist gut, dass dein Vater "gehen" konnte und nun nicht mehr leiden muß.
    Er hat es nun "geschafft und hinter sich".
    Mach dir keine Vorwürfe. Du hast es gut gemeint mit der Kurzzeitpflege und der Auszeit für deine Mutter.
    Das die in diesem "christlichen" Heim keine optimale menschliche Versorgung lieferten, ist nicht deine Schuld
    Und mit 98 war die "Lebensbatterie" leer und nicht wiederaufladbar


    LG, Klaus

  • Lieber Achim,


    mein Beileid für Dich.


    Hoffentlich kommt das Verhältnis zu Deiner Schwester wieder ins Lot. Diesen Ärger brauchst Du nicht noch zusätzlich.


    Wie gehts Deiner Mutter nun?


    Liebe Grüße
    Dani

  • hallo achim


    mein beileid, aber dein vater hat doch ein sehr langes leben gehabt und jetzt seinen wohlverdienten frieden.


    du wolltest doch nur das beste für deine mama und deinen vater.


    mach dir keine vorwürfe.


    lg bine

  • Hallo,
    mein beileid, du wolltest doch nur das beste für deine mama und deinen vater.
    mach dir keine Vorwürfe.
    Gruß

    Man darf alles sagen was man denkt, aber man muss das Richtige denken.
    Behindert ist man nicht, man wird es.

    Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zuviel Zeit, die wir nicht nutzen.

  • Hallo,
    ich bin seit 30 Jahren Pflegefachkraft und das was Sie beschreiben hört sich
    nach meiner Meinung an, als ob es nur die Hälfte der Wahrheit ist.
    Ich frage mich ist Ihr Vater (98) noch nie Zuhause gestürzt?
    Hat er immer Zuhause ausreichend gegessen und getrunken?
    Haben Sie Ihre, wie Sie schildern, hochbetagten Eltern immer stützen Können?
    Ich sehe aus pflegerischer und fachlicher Sicht nicht, wie ein
    Pflegeheim in kürzester Zeit den Verlust von Gewicht und Flüssigkeit bei Ihren
    Vater nachholen sollte. Die meisten ältere Menschen kommen Exikiert und
    Untergewichtig in eine Pflegeeirichtung, weil das Durst und Hungergefühl einfach
    im Alter nachlässt.
    Bevor Sie ein Pflegeheim anprangern sollten wir in der Politik und unserer
    Gesellschaft nach fragen wollen wir das jetzige System Altenpflege so?
    Ambulant vor Stationär, Pflegekräfte aus der EU, Pflegeschlüssel die ein
    Unternehmen an Grenzen bringt.
    Aber sie sollten auch ihr Gewissen fragen mache ich es aus
    Schuldbewusstsein oder will ich etwas in der Gesellschaft verändern.
    Ich wünsche mir das mein Kommentar Sie und andere zumNachdenken
    anregt. Für Ihre weitere Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und
    Zufriedenheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Tintenherz ()

  • Ich danke allen und bin sehr froh, dass wir meinen Vater mit Trauer,aber doch mit segensreichen Worten und schönen Erinnerungen, die wir mit ihm hatten, verabschiedet haben. Tröstliche Worte - auch hier im Forum - sind wie Balsam für die seele und geben Kraft. Danke nochmal dafür.
    Liebe Grüße
    Achim
    und das fand ich besonders nett:


    Gute Nacht und fröhlich Leben,
    eh' wir auseinander geh´n.
    Gute Nacht und Gott wird geben,
    dass wir uns hier wiederseh´n.
    Würde einer hingenommen,
    würde er nicht wiederkommen,
    hätte Gott das so bedacht
    auch dem sag´ich "Gute Nacht"

  • Ich danke allen hier für die Anteilnahme. So langsam sackt alles und die Selbstvorwürfe weichen der Erkenntnis, dass alles Leben mit dem Anbeginn des Todes seinen Lauf beginnt. Mein Vater hat seine Zeit gehabt, schöne Kindheit, schlimme späte Jugend-Kriegsjahre, viel Arbeit in der Zeit nach dem Krieg, schönes Familienleben, viele schöne Urlaube und -- auch ich hatte schöne Zeiten mit ihm. Ich habe ihm noch die Hand aufdrücken können und ihm "Gute Nacht - schlaf gut" gewünscht. Jetzt heisst es nach vorne schauen! Meine Mutter (96) lebt nun alleine in der Wohnung und wir kümmenr uns alle um sie, damit ihr nicht dieses Schicksal so in einem Altenheim passiert.Gerade ist die eine Schwester aus England zurückgefahren und die andere aus den USA bei ihr, dann bin ich wieder mit dem wöchentlichen Rhytmus dran. Solange wie es geht. Habe aber schon ein Zimmer hier bei uns in einem Seniorenheim in der Nähe (200 Meter Abstand) reservieren lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von alibaba2244 ()

  • So langsam sackt alles und die Selbstvorwürfe weichen der Erkenntnis, dass alles Leben mit dem Anbeginn des Todes seinen Lauf beginnt. Mein Vater hat seine Zeit gehabt, schöne Kindheit, schlimme späte Jugend-Kriegsjahre, viel Arbeit in der Zeit nach dem Krieg, schönes Familienleben, viele schöne Urlaube und -- auch ich hatte schöne Zeiten mit ihm. Ich habe ihm noch die Hand aufdrücken können und ihm "Gute Nacht - schlaf gut" gewünscht.


    Lieber Achim,


    das sind sehr schöne Worte der Erinnerung an Deinen Vater.


    Für Deine Mutter wünsche ich alles Gute!
    Es ist gut, dass Du und Deine Schwestern (diese zumindest zeitweise) für sie da sein könnt.


    Liebe Grüße
    Maria

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • @ TINTRENHERZ. J a, mein Vater ist zu Hause gefallen. Wir haben ihn aufgehoben, überall ist weicher Teppichboden und es n i c h t s passiert. J a, mein Vater bekam bei uns, von meiner Mutter (96)!!; immer jeden Morgen und jeden Nachmittag und abends Häppchen gemacht, weil er wegen seiner zittrigen Hände nicht mit Messer und Gabel das Essen zerkleinern konnte. D a s gab es so im Altenheim nicht. Und nochmal J a , wir haben meinen Vater immer stützen können, wie im übrigen auch meine Mutter. Zu dem Gesundheitszustand hat sich der behandelnde Arzt sehr nagativ geäußert und wird den MD benachrichtigen. Wenn das Durst- und Hungergefühl nachlässt, erwarte ich von der Pflegeinrichtung, die ja dafür auch über 3000 Euro/Monat kassiert, dass entsprechend geachtet wird, dass der ältere Mensch auch ausreichend versorgt ist. Und nochmal J a, ich habe mich inzwischen schlau gemacht (im Bekanntenkreis, dort sind mehrfach nahezu rund um die Uhr ausländische Hilfskräfte als Pflegekräfte im Einsatz. Alle sind damit bestens zufrieden und der Konakt ist überall harmonisch. Auch J a , ambulant vor stationär, denn in der eigenen Wohnung sind ältere Menschen garantiert in ihrer gewohnten Umgebung lieber und besser untergebracht als im Heim, wo kaum jemand Zeit für sie hat und im Minutentakt alles erledigt, aber auch abgerechnet wird. Mein Gewissen? J a , ich mache mir Vorwürfe, dass ich allen Versprechungen der Heimleitung geglaubt und meinen Vater dorthin gegeben habe. J a, ich will in der Gesellschaft etwas ändern: Bessere Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten für unsere Beschäftigte in den Heimen, aber auch noch mehr ambulante Kräfte (Ausländer oder geeignete Mitbürger), damit es den betagten Mitbürgern immer, überall und zu jeder Zeit wohl ergeht. Und nochmals J a: alle Personen, die im Pflegedienst tätig sind sofort entlassen, wenn sich zeigt, dass sie nicht in der erwarteten Art mit den älteren Menschen umgehen wollen/können. Es werden Zeitungsausträger, Taxifahrer, aber auch willige und leistungsbetonte Paketausfahrer, Erntehelfer und andere mehr gesucht!

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  • . Und nochmals J a: alle Personen, die im Pflegedienst tätig sind sofort entlassen, wenn sich zeigt, dass sie nicht in der erwarteten Art mit den älteren Menschen umgehen wollen/können. Es werden Zeitungsausträger, Erntehelfer und Taxifahrer gesucht!


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    Und nie wieder bei sowas beschäftigen.
    Gruß

    Man darf alles sagen was man denkt, aber man muss das Richtige denken.
    Behindert ist man nicht, man wird es.

    Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zuviel Zeit, die wir nicht nutzen.