Wer hat Erfahrungen mit BU beim Versorgungswerk der Architektenkammer?

Mein Mann ist bauleitender Architekt in einem Ingenieurbüro und Miglied beim Versorgungswerk der Archtitektenkammer NRW.

Seit Mitte 2013 ist er wegen Ataxie (Art und Ursache unbekannt) arbeitsunfähig.

Laut Bericht der letzten Reha im Januar ist er unter 3 Stunden täglich arbeitsfähig, aber nicht für wirtschaftliche Zwecke einsetzbar.

Er kann nach unserer Meinung und der seines Neurologen seinen Beruf nicht mehr ausüben.

Ist es nun ratsam den Antrag auf Berufsunfähigkeit zeitnah zu stellen, oder sollte man abwarten, bis Krankenkasse oder Arbeitgeber dies empfehlen oder einleiten?

Der Schwerbehindertenausweis mit 50% und Eintrag G war bis Ende März diesen Jahres ausgestellt.

Ein von uns gestellter Verschlimmerungsantrag ist in Bearbeitung. Wir haben erst einmal eine Verlängerung des jetzigen Ausweises um ein Jahr bekommen.

Nach heutigem Stand wäre Krankengeld und BU-Rente in etwa gleich hoch.

Allerdings befürchten wir, weil es keinerlei Möglichkeiten für einen Widerspruch bei der BU-Rente gibt. Man müsste bei einer Ablehnung klagen.

Und es gibt bei der Architektenkammer ja nur ganz oder gar nicht berufsunfähig. Da im Abschlussbericht der Reha aber steht "unter 3 Stunden arbeitsfähig", weiß man nicht was daraus wird.

Bei einer telefonischen Kontaktaufnahme im letzten Jahr bekamen wir die Info, dass eine Beratung, wie sie bei der BfA angeboten würde nicht möglich wäre. Man könnte uns nur den Antrag zustellen. Und genau das haben sie dann getan.

Vielen Dank für eure Hinweise. Auch ein Telefonat mit Flor hat uns Mut gemacht und in einigen Punkten weitergeholfen. Wir werden nun die ein oder andere Beratung in Anspruch nehmen und anschließend entscheiden.

Schwierig ist es immer noch, da kein Befund mit der Ursache der Ataxie vorliegt, so wie das Versorgungswerk es wünscht. Alles nur Befunde über den Ausschluss von Ursachen und anderen Krankheiten mit ähnlichen Symptomen.

Heute ist der Beschluss über den Verschlimmerungsantrag von der Schwerbehindertenstelle gekommen:

Das ag und H wurde abgelehnt, das g ist geblieben.
Aber sie haben von 50% auf 70 % erhöht,
von befristet auf unbefristet

und ein B zusätzlich bewilligt.

Damit haben wir wieder eine Hürde gemeistert.

Wir hatten uns entschlossen mit dem Antrag der BU noch zu warten.
Aber nun stehen wir wieder vor der Frage, Antrag stellen oder noch nicht.

Die Krankenkasse hat geschrieben, dass der Krankengeldanspruch bereits im September endet anstatt wie erwartet im Februar nächsten Jahres.

Wir haben Widerspruch eingelegt, sind aber trotzdem wie gefordert zur Agentur für Arbeit gegangen, habe meinen Mann vorgemerkt für Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche, damit er möglichst nahtlos Arbeitslosengeld bekommt, wenn das Krankengeld ausläuft.

Das ist alles schon komisch, wenn man zwar arbeitsunfähig ist, doch noch in einem Beschäftigungsverhältnis steht.

In den Anträgen vom Arbeitsamt werden ganz viele Fragen zur Kündigung gestellt, dabei hat es gar keine gegeben.

Oh man, ich fühl mich echt überfordert.
Aber es nutzt wohl nichts. Morgen muss ich da durch.

Ich habe mich in dieser Woche ja erst 5 Nächte am PC mit Anträgen und Widersprüchen beschäftigt.

Sorry, ich musste mich mal von meinem Frust befreien.

Hallo,
ich wollte einen kurzen Zwischenstand geben. Vielleicht hilft er anderen in ähnlicher Situation irgendwann weiter.

In der Zwischenzeit haben wir noch sehr viel Zeit mit
Beratungen beim SoVD (dort konnte man in unserem speziellen Fall der Architektenkammer auch nicht weiterhelfen),
mit Telefonaten mit dem Versorgungswerk der Architektenkammer und der Deutschen Rentenversicherung,
mit Vorsprachen und Telefonaten bei der Agentur für Arbeit und
mit Widersprüchen bei der Krankenkasse verbracht.

Als Resultat wurde der Krankengeldanspruch von der Krankenkasse dann doch wie zuvor berechnet bis Januar gewährt.

Die Agentur für Arbeit hat aufgrund des ausgefüllten Fragebogens und der eingesandten Unterlagen der Krankengeschichte festgestellt, dass keine Leistungsfähigkeit für eine Beschäftigung mehr gegeben ist.

Wir sollen bei der Deutschen Rentenversicherung einen Reha-Antrag stellen, der dann auf einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente hinauslaufen soll.

Wir haben daraufhin den Antrag auf Berufsunfähigkeit beim Versorgungswerk gestellt. Der wird nun von einem Gutachter geprüft und wir können auf die erste Zahlung ab November hoffen.

In Absprache mit der Deutschen Rentenversicherung sollen wir trotzdem den von der Agentur für Arbeit vorgegebenen Weg gehen, auch wenn allen Beteiligten bekannt ist, dass kein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente bei der Deutschen Rentenversicherung besteht.

Ich hoffe doch, dass dieser Antrag auf Erwerbsminderungsrente direkt aufgrund des nicht bestehenden Anspruchs abgelehnt wird und nicht erst die gesamte Gesundheitsgeschichte noch einmal von dritter Stelle geprüft wird.

Nach diesen anstrengenden Wochen hat uns der Urlaub auf Teneriffa, für den wir nach einigem Ringen dann doch die Bewilligung der Krankenkasse bekommen haben, sehr gut getan.

Seit 7. August 2014 ist nun der Antrag auf BU-Rente gestellt.
Die Warterei ist echt ätzend. Einen Tag vor Weihnachten hat das Versorgungswerk uns bei einer telefonischen Anfrage nach dem Stand der Dinge gesagt, die Entscheidung wäre jetzt getroffen, allerdings darf telefonisch keine Auskunft über das Ergebnis gegeben werden. Bis heute ist noch kein Schreiben angekommen.

Das ersehnte Schreiben ist endlich eingegangen. Die BU-Rente wurde gewährt. Nun musste noch das Arbeitsverhältnis rückwirkend einvernehmlich aufgelöst werden.
Geschafft!?
Und wieder neue Fragen. Wer muss nun alles davon in Kenntnis gesetzt werden.
Wo ergeben sich dadurch Änderungen?

Die Änderung der Steuerklassen ist schon beantragt.
Die Unfallversicherung haben wir im letzten Jahr zum 01.01.2015 auch schon gekündigt.
Bei der Bank habe ich bereits angerufen und nachgefragt, da gibt es nichts zu ändern.
Die Direktversicherung (Lebensversicherung) wird umgewandelt.
Bei den anderen Versicherungen habe ich nachgefragt.
Eine direkte Berufsunfähigkeitsversicherung haben wir nicht.
Die private Pflegezusatzversicherung ist informiert und wird demnächst dann zahlen und mein Mann wird dann wohl beitragsfrei werden.
Die Krankenkasse und die Architektenkammer wartet noch auf den Nachweis der Aufhebung des Arbeitsverhältnisses.

Mir fehlt so etwas wie eine Checkliste, woran man denken sollte, nachdem die BU- oder auch EU-Rente bewilligt ist.
Ist man für die Versicherungen jetzt Rentner oder ein Versicherter ohne Arbeit (wie Arbeitslos , Hausfrau/Hausmann) ?

Wir haben wieder eine Hürde genommen.
Der im Januar gestellte neuerliche Verschlimmerungsantrag, mit der Bitte um Anerkennung von aG und H, zusätzlich zum bisherigen unbefristeten 70% mit G und B , wurde zuerst abgelehnt. Dem Widerspruch wurde jetzt stattgegeben, nachdem auf mein Drängen hin, eine Amtsärztin vom Kreis zu uns nach Hause gekommen ist.
Und auf 100% wurde gleich mit erhöht.