Finanzierung von Tanganil

  • „ Hallo“, mit der großen Bitte um Hilfe.

    Kurze Beschreibung der Situation:

    Ich arbeite auf einer WG für Menschen mit Beeinträchtigungen, hier wohnt auch seit mehreren Jahren ein 33 jähriger Bewohner mit einer diagnostizierten Friedreich-Ataxie.
    Der Bewohner selbst war bevor er bei uns eingezogen ist,bereits in diversen anderen Einrichtungen, in der Pubertät konnte er sich wohl noch mit Hilfe eines Rollators fortbewegen, nun sitzt er aber schon ca. 10 Jahren im Rollstuhl. Der Zustand verschlechterte sich in den vergangenen Jahren zusehends. Der Bewohner hat zusätzlich noch eine psychische Beeinträchtigung
    Er ist Sozialhilfeempfänger und bekommt ein Taschengeld von ca.,100,- im Monat vom Bezirk
    Zusätzlich arbeitet er noch in einer WfMB wo er in einer Schongruppe ca. 80,- verdient.
    Er ist Raucher,vielseitig interessiert, möchte also dann an und wann an einem Freizeitangebot teilnehmen, in die Disco, sich eine neue DVD oder CD kaufen etc.
    Der Bewohner kann sich immer schwerer mitteilen, da dieSprache nur sehr schwer verständlich ist, die Motorik ist so unkontrolliert,das er sich ständig verbrennt wenn er eine Zigarette raucht, selbstständig essen und trinken ist nur sehr schwer möglich.
    Nun schlug der behandelnde Neurologe/ Psychiater vor nicht all zu langer Zeit ein Heilversuchmit Tanganil, bei besagtem Bewohner vor.
    Nach Rücksprache mit dem Bewohner und dessen gesetzlicher Betreuerin startete der Heilversuch mit Tanganil 500, in der Hoffnung das ersich zu mindest wieder besser mit uns verständigen kann, an Selbstständigkeit wieder gewinnt ( z:B. essen, trinken,rauchen)
    In der ersten Woche bekam er 2x täglich 1 Tbl. Tanganil 500, nun bekommt er 2x täglich 500 mg Tanganil, die Tanganil-Gabe sollte gesteigert werden, falls keine Nebenwirkungen mehr auftreten auf 2x5 Tabletten täglich. Bereits mit der jetzigen Dosis von 2x täglich 2 Tabl. Tanganil 500 ist eine deutliche Besserung der Sprachfähigkeit eingetreten.
    Nun zu meinem, unserem, seinem Problem:
    Lt.Apotheke kosten 30 Tabletten 16,-( Schon Rabatt eingerechnet)
    Bei 2x 5 Tabletten, würde ihm das Tanganil 160,- Kosten, dann könnte er sich abgesehen von Zigaretten, Hobbys etc. noch nicht mal mehr eine Zahnpasta öderCola kaufen.
    Der Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse wurde abgelehnt, da das Medikament in Frankreich freiverkäuflich ist und als Nahrungsergänzungsmittel gilt und es wohl irgendwelche EU-Gesetze dies bzgl. gibt.
    Nun kann er sich die Medikamente leider nicht leisten, Gibt es keinerleiMöglichkeiten das Tanganil zu finanzieren?????


    Leider hat er keinerlei Kontakt zu seinen Familienangehörigen, die ihn evtl. finanziellunterstützen könnten.
    Er selbst setzt soviel Hoffnung in das Medikament, dass wir bisher noch nicht mit ihm über das finanzielle Problem gesprochen haben. Die bisher gelieferten Medikamente werden wir wohl durch die „Kaffeekasse“ der WG, Spenden von Mitarbeitern und mit derGroßzügigkeit unserer Apotheke finanzieren können, nur ist dies leider keine Dauerlösung
    Sollte er bei Steigerung der täglichen Tanganil Gabe weiterhin so gute Fortschritte machen,wiederstrebt es meinem Team,der gesetzlichen Betreuerin und mir, ihm das Tanganil aus finanziellen Gründen "zunehmen".


    Hat irgend jemand hier irgendwerIrgendwelche Tipps, Ideen, Ratschläge wie er weiterhinTanganil einnehmen kann und somit hoffentlich wieder in Teilbereichen an Selbstständigkeit gewinnen kann,dabei aber nicht das bisschen Geld was er zur Verfügung hat vollständig dafür ausgeben muss und somit eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Interessen,Grundbedürfnisse komplett aufgeben muss.


    Binfür jegliche Antwort dankbar.

    SonnigeGrüße
    Beate

    Einmal editiert, zuletzt von beate ()

  • hallo liebe beate


    mensch ihr macht euch gedanken und probiert mit aus ... und macht sogar die spenden dafür ... hut ab vor euch :Daumen_rauf:


    ich gehe mal davon aus, das er volle sachleistungen von pflegekasse bzw. landschaftsverbänden bezieht? ... und/oder läuft die wg als ambulant betreutes wohnen?


    dann könnte er Hilfe zur Pflege beim sozialamt beantragen/ beantragen lassen ... pflegestufe vorausgesetzt ... erkundigt euch da mal ob er anspruch hat, das wissen nicht viele ... aus der summe wäre schon mal etwas gedeckt, hängt von der pflegestufe ab


    im moment gibt es leider auch den wermutstropfen das tanganil nicht lieferbar ist, wißt ihr das schon? generika zu bekommen ist auch nicht einfach ...


    im doppelten sinne erst mal ganz viel glück


    GLG von manu

  • aus frankreich ist das tanganil lieferbar und kostet nur 47,50e incl. versand.

  • Mein Neurologe hat jetzt eine Empfehlung zur Kostenübernahme an die Krankenkasse geschrieben. Jetzt ist das ganze beim Medizienischen Dienst, die entscheiden jetzt. Habe leider noch keine Antwort.
    LG ANGELA

  • Hallo & Danke,


    bin total überrascht und froh über Eure raschen Antworten im Forum und als private Emails. Werde Morgen mal Kontakt mit dem Bezirk als Sozialhilfeträger aufnehmen. Unsere Apotheke hat uns schon bzgl. der Lieferschwierigkeiten informiert, aber glücklicherweise hatte er einige Packungen bereits im Vorfeld von der internationalen Apotheke bestellt. Bei " unserem " Bewohner hat die KK bzw. der MDK, die Kostenübernahme nach eingehender Prüfung abgelehnt. Kommt sicherlich auf die jeweilige Krankenkasse an. Denke das unser System da eh ganz schön krankt, erlebe es ja nun fast jeden Tag. Wenn der beschriebene Bewohner, im Jahr einige Antidekubituskissen oder nen neuen Rollibezug brauch, weil wieder alles voller Brandlöcher ist,, dann zahlen sie ja!! Zur Prophylaxe bekommst keine entsprechende Matratze, erst dann wenn der Dekubitus da ist. Ist doch alles gaga!!! Die Idee bzw. der Hinweis darauf, direkt in Frankreich zu bestellen, werden wir wohl in die Tat umsetzen wenn keine andere Lösung gefunden wird. Im Moment sind wir noch mit einigen Organisationen in Verhandlung, Zwecks Spenden.


    Danke nochmal & Gruß aus Niederbayern


    P.S. Tolles Forum, mit tollen Leuten drin !