Pressemitteilung - NAKOS - Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen

    • Offizieller Beitrag

    Kraft tanken und Visionen entwickeln
    Rund 70 Selbsthilfeaktive beim Bundestreffen Junge Selbsthilfe in Duderstadt

    Von lokalen Selbsthilfegruppen zur bundesweiten Bewegung: Unter dem Motto "Zusammen mehr!" trafen sich vom 1. bis 3. März 70 junge Selbsthilfeaktive im Alter zwischen 18 und 35 Jahren zum Bundestreffen Junge Selbsthilfe 2019 im niedersächsischen Duderstadt. Ihr Ziel: Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und Pläne für eine stärkere Zusammenarbeit schmieden.

    Die Teilnehmenden engagieren sich in unterschiedlichen Selbsthilfegruppen und -vereinigungen und zu vielen verschiedenen Themen wie ADHS, Ängste und Depressionen, Morbus Crohn, Multiple Sklerose und Muskelerkrankungen, Soziale Phobie, Stottern oder Sucht. Trotz ihrer Verschiedenheiten haben sie alle in ihren Selbsthilfegruppen einen Ort gefunden, in dem sie verstanden und akzeptiert werden, in dem sie sich ausprobieren und miteinander wachsen können. Und deshalb eint sie auch der Wunsch, ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben und sich für diese Form der gegenseitigen Unterstützung stark zu machen.

    Gemeinsam diskutierten sie über Chancen und Rahmenbedingungen der jungen Selbsthilfe und entwickelten neue Projektideen. So soll aus der bisher eher informellen Zusammenarbeit eine bundesweites Netzwerk entstehen, das die lokalen Strukturen bündelt und koordiniert. Unter dem Titel "Kongress Junge Selbsthilfe 2022" wurde zudem die Planung einer öffentlichkeitswirksamen Fachveranstaltung in Angriff genommen. Und mit Hilfe eines "Erfahrungsexperten-Pools" wollen die jungen Selbsthilfeaktiven ihre Kompetenzen einsetzen, um beispielsweise in Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen andere junge Menschen auf die Chancen von Selbsthilfegruppen aufmerksam zu machen und in der Öffentlichkeit für mehr Toleranz, Vielfalt und Inklusion zu werben.

    Wie auch bei den vergangenen Bundestreffen Junge Selbsthilfe berührte die große Offenheit und Akzeptanz, mit der die Teilnehmenden aufeinander eingingen. Genauso wie auch durch die Kreativität und Leidenschaft, mit der Visionen entwickelt und konkrete Umsetzungsschritte erarbeitet wurden. "Als ich hierherkam, kannte ich niemanden", sagte eine Teilnehmerin, "und jetzt gehe ich und habe Freunde gefunden". Ein anderer Teilnehmer erklärte: „Jetzt habe ich wieder Kraft für zuhause getankt." „Wir haben hier in kurzer Zeit Unglaubliches auf die Beine gestellt", hieß es weiter. Und: „Ich bin in meinem Tun vor Ort bestätigt worden".

    Die 3-tägige Veranstaltung war von einem jungen Organisationsteam in Zusammenarbeit mit der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) durchgeführt und vom AOK-Bundesverband gefördert worden.

    In Deutschland sind Schätzungen zufolge rund 3,5 Millionen Menschen in bis zu 100.000 Selbsthilfegruppen aktiv. Sie helfen und stärken sich gegenseitig und werden zusammen aktiv. Zwar sind junge Menschen in Selbsthilfegruppen eher unterrepräsentiert – es gibt jedoch eine zunehmende Zahl von Selbsthilfegruppen, in denen sich junge Menschen untereinander über Erkrankungen, psychische Probleme oder Krisen austauschen und gemeinsam nach Lösungen suchen. So sind auf dem NAKOS-Portal für junge Selbsthilfe unter www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de fast 900 junge Gruppen gelistet.

    Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) ist die bundesweite Informations- und Vermittlungsstelle im Feld der Selbsthilfe in Deutschland. Sie arbeitet zu grundsätzlichen Fragen der Selbsthilfearbeit, der Selbsthilfeunterstützung und -förderung.

    Weitere Informationen: https://www.nakos.de/themen/ju…thilfe/bundestreffen-2019



    Kontakt:

    Miriam Walther, Ruth Pons und Claudia Otte (NAKOS)

    Tel: 030 / 31 01 89 - 84

    E-Mail: junge-selbsthilfe@nakos.de

    Internet: www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de

    Weitere Informationen: https://www.nakos.de/themen/ju…thilfe/bundestreffen-2019

  • Ich finde auch, SHG's sind wichtig.

    Aber 70 Leute bei einem Bundestreffen??

    Da ist jeden Tag bei unserem Mittagessen mehr los.

    "Nicht den Ängsten folgen, sondern dem Mut"
    J. Gauck

  • Moin,


    - nur 70 Personen. Evt. haben die ja auch Unterkunftsprobleme!

    Ich frage mich oft woran liegt das?

    - Viel Arbeit, wenig Brot. Und ....

  • Hallo,

    ich stimme Dir, Alex, absolut zu, was die Bedeutung von SHGs angeht.

    Bei mir setzte sich ein Gedankenkarussel in Gang. Das drehte sich um Zahlen zum Tag der Seltenen Erkrankungen und um die Pressemitteilung von NAKOS.


    TdSE: In Deutschland sind ca. 4 Millionen Menschen von einer Seltenen Erkrankung betroffen. Also rund 5% der Bevölkerung oder ungefähr jeder 20ste.


    Alkoholabhängige. gibt es 1,77 Millionen. Das sind auch erschreckend viele. Und trotz der Überzahl taugen die 8 Millionen mit SE bei Monika Mustermann und Otto Normalverbraucher selten als Gesprächsthemen.


    70 junge Leute als Vertreter von Selbsthilfegruppen hatten sich am letzten Wochenende auf den Weg gemacht. Das ist doch auch imponierend! Vermutlich einige davon neben ihrem Job. Gibt es dafür Sonderurlaub. War von uns jemand dabei?


    Interessant wäre zu lesen, wie viele davon aus kleinen SHGs kamen und wie viele aus großen Verbänden. Ach, und nicht vergessen dürfen wir die Terminüberschneidung TdSE und Veranstaltung in Duderstadt. Das hat NAKOS wohl nicht im Blick gehabt.


    Viele Grüße

    Werner

    Vielleicht ist nichts ganz wahr - und nicht einmal das.
    Eduard D. Dekker (Multatuli) 1820-1887

    • Offizieller Beitrag

    Vor zwei Jahren haben Anna und Andreas teilgenommen. (Fundusbericht) Anna hörte aus persönlichen Gründen auf. Andreas soviele Aufgabengebiete im Verein, dass er diesen Bereich nicht

    zusätzlich, federführend füllen kann. Er hat zwar super Kontakte aber leider keine Unterstützung von jungen Ataxiebetroffen! Vielleicht hat hier ja jemand Lust und Zeit.

  • Liebe Marina, vielen Dank für die Erinnerung. Stimmt, den Bericht hatte ich vergessen. Und was die Zahlen angeht, zwei Fehler: der Artikel erschien bereits 2016 und wie sich 8 Millionen Personen mit SE in meinen Beitrag einschleichen konnten, großes Fragezeichen.

    Vielleicht ist nichts ganz wahr - und nicht einmal das.
    Eduard D. Dekker (Multatuli) 1820-1887

  • Gruppen zu leiten ist nicht immer einfach, wenn es um eigenständige geht.Das schreckt viele ab. Man ist selbst betroffen und viele sind voll berufstätig.

    Hinzu kommt das sie oft alleine gelassen werden.

    Natürlich sind sie eigenständig,haben es ja selber gewollt bzw. die Vereinsstruktur sieht das so vor. Jedoch sollte der Verein oder Verband auch hier beratend und unterstützend zur Seite stehen.

    Und hier ist das nächste Hinderniss. Verbands oder Vereinsvorstände haben ebenfalls Nachwuchsprobleme und können sich nicht um alles kümmern. Das ist nicht nur in der DHAG so, sondern überall.

    Mir wächst manchmal auch alles über den Kopf und ich fühle mich allein als Gruppenleiter,aber auf der anderen Seite ist es schön und interessant neue Menschen kennen zu lernen und ein Stückweit begleiten zu dürfen

    LG Marion


    Wir müssen sowieso denken,warum nicht gleich positiv

    :LaOla: