• Hallo zusammen,

    benutzt Ihr eigentlich spezielle Rollstühle, die dafür sorgen, dass der Rumpf stabil bleibt?

  • Ich - jain.

    Habe eine angepasste Lehne (nach Maß), die vom Sanitaetshaus bestellt/angefertigt wurde. Die Lehne geht nicht bis zum Schulterblatt aber es sind "Nierchen" dran. Das sind kleine Polster, die mir etwas mehr Seitenhalt und Feedback geben.


    Ein eigener Rollstuhl ist aber im optimalfall immer eine hochindividuelle Sache, es gibt 1001 verschiedene Variationen. Es kommt immer auf den Einsatz (Urban, Haus, bergig, laendlich, ...) und die eigenen Faehigkeiten an. Sicher gibt es Rollis, die dich besonders gut im Stuhl fixieren. Dann muss der Stuhl aber sehr kippsicher sein, denn du hast kaum noch Kontrolle. Ist die Lehne sehr hoch, kannst du dich selber weniger gut antreiben, da du weniger Freiheit im Ruecken/Arme hast...

    Deine eigenen Koerperdimensionen spielen natuerlich auch eine rieseige Rolle.


    Ich habe mich vor 2 Jahren in der Reha damit beschaeftigt, konnte bei anderen Patienten abschauen und ihre Erfahrungen einsammeln. Auch hatte ich so einen grottigen Leihrolli von der Klinik, der mir direkt Unterschiede und Probleme aufzeigte - die ich bei der Auswahl des neuen Rollis beruecksichtigen/kommunizieren konnte.


    Das richtige Sanitaetshaus und eine gewisse Vorbereitungszeit sind wichtig. Brauchst du schnell einen Rolli wirds oft Murks. Dann waere irgendein Billigstuhl eine gute Variante, der dir Zeit gibt das Richtige fuer dich zu finden.

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Hallo Schleicher, vielen dank für Deine ausführliche, hilfreiche Antwort !

    Ich bin da noch ein “Grünschnabel“

    Dann werde ich mal einen Termin im Sanitätshaus vereinbaren.

    Ich sass mal in einem Billigrollstuhl zur Probe, das war gar nichts. Da ging es mir wie Dir.

  • Hallo Isa


    Meine erste Rollstuhlerfahrung habe ich auch mit einem Stationsrolli gemacht. Das Teil war zwar alles andere als optimal eingestellt, aber ich genoß damit bereits ein gewisses "Freiheitsgefühl" weil der sonst "extrem lange" noch zu Fuß Weg nur zum Kiosk, auf einmal so easy war, da habe ich fast geweint vor stillem Glück.


    Der erste eigene kam dann aus dem Pool. (Das Gebrauchtwarenlager der zurückgegebenen Hilfsmitteln von den Krankenkassen) Gutes Teil, aber mit diesem Rolli habe ich auch gemerkt, was ich alles brauche und was nicht.


    So kam ich dann zum ersten Aktivrollstuhl, klein, wendig und vor allem leicht zu händeln. Damit, bzw. mit diesen Modellen komme ich bis heute gut klar. Wenn die Sitzbreite der Hosengröße entspricht, dann ist das schon die halbe Miete für mehr Stabilität der Hüften und somit auch des Rumpfes, aber das will ausprobiert werden, da ich nicht weiß wie stark es bei dir ausgeprägt ist.


    Und wie Schleicher schon schreibt, es bleibt sehr individuell ... und nur Du kannst herausfinden, welcher Rollstuhl am besten für Dich passt. Glaub, man muß auch mal die eine oder andere Gurke fahren ...


    Gutes Gelingen :)

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Liebe Manu, ja, um Gurken kommt man wohl nicht herum, wenn man auf dem Weg zum "richtigen" ist...

    Hab für nächste Woche einen Termin im Sanitätshaus.

    Meine Rumpfkontrolle ist extrem schlecht, dazu kommen noch die ständigen Zuckungen.

    Habe es Mal mit Spio Softorthesen versucht, die arbeiten mit Kompression. Aber mein Körper reagiert darauf mit noch mehr Zuckungen. Es ist zum Heulen