Balanceakt Gesundheitsbewußtsein

  • Sollten wir darüber vielleicht besser einen Extrathread starten, damit hier ganz die Erfahrungen mit dem neuen Medikament von Schleicher als Thema bleiben? :Froehlich:

    ;)

    Hab ich erledigt. Ich hab mal zwei Wörter aus deinem Beitrag entnommen und ein abstrakten Titel gebaut:

    "Balaceakt Gesundheitsbewußtsein"

    Angefangen hats ja mit - verallgemeinert - "Was ist Gesundheit wert und Wann?" bis zu den Vergleichen zu gesünderen Menschen anderen Alters. Gesundheisbewußtsein trifft es für mich... Falls es Einwände oder bessere Titel gibt, ändere ich das nochmal.

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Ja, Gesundheit ist für einen persönlich unbezahlbar. Als Jugendlicher versuchen wir in der Regel den Körper zu ruinieren (Alkohol, Drogen, Gefahrensport,...), aber in unserer Lage wissen wir, was wir damals an unserer Gesundheit hatten. Und heute würden wir alles dafür geben, wieder gesund zu sein. Die Kassen sehen das naturgemäss etwas anders...

  • Als Jugendlicher versuchen wir in der Regel den Körper zu ruinieren (Alkohol, Drogen, Gefahrensport,...), aber.....................

    oh ne sorry, bitte nicht. ich kenne genug olle :thumbdown:

    Schöne Grüße, Lori :)






  • Als Jugendlicher versuchen wir in der Regel den Körper zu ruinieren (Alkohol, Drogen, Gefahrensport,...)

    Dünnes Eis. Bei einem genetischen Defekt kannst Du so gesund leben, wie ein Kaninchen in der Lüneburger Heide. Es erwischt Dich früher oder später.


    Bei mir dachte man auch an Alkohol und/ oder Drogenmissbrauch. War ne Zeit, da trank ich wirklich zu viel. Aber da hätte ich schon mit vier Jahren wohl zu tief ins Glas geschaut.


    Will sagen, klar, als Jugendliche:r macht man wohl viel an Unsinn, aber nach der Theorie wäre die ganze Menschheit an Ataxie oder anderen Hunderttausenden von bekannten und seltenen Erkrankungen in jüngeren Jahren erkrankt.

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Hehe, dass kommt von Speiche nicht ganz richtig an. Bzw. gar zynisch.


    Definiere Jugendlich. Bei mir gingen die Symptome mit grob 16 los +-, Diagnose mit 21. Da ich ziemlich genau im Erwartungswert des Ausbruchsalters bin, sind ca. 50% noch eher betroffen als ich.

    Auch sind mir relativ viele Menschen bekannt, die einfach auf Grund des eher problematischen Elternhauses in die Schiene des (Drogen) Missbrauchs gerutscht sind.


    Aber der Gedanke stimmt schon, als junger Mensch hat man eher das Gefühl der Unzerstörbarkeit und neigt dazu etwas "progressiver" mit der Gesundheit umzugehen.


    Suchtverhalten ist definitiv nicht gut. Hat man aber keine problematische Abhängigkeit, sollten insbesondere wir uns nicht geiseln.
    Klar, Motocross wird von uns keiner mehr fahren und Amphetamine sollten wir dennoch nicht konsumieren ;)


    Ethisch gesehen ist Gesundheit auch nicht "unbezahlbar", bzw. gibt es klare Grenzen. Spätestens da, wo andere Leben, bzw. derer Gesundheit gemindert werden.

    Ich will dir Speiche aber auch nicht alle Worte im Mund umdrehen, die Intuition ist mEn. schon richtig. Informatiker sind Krümelkacker und das ist ein Sack Kekse ^^

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Glück auf

    Und heute würden wir alles dafür geben, wieder gesund zu sein.

    Stimmt, aber leider wird es nichts.

    Die Kassen sehen das naturgemäss etwas anders

    Das glaube ich nicht. Den KK sind gesunde lieber, die Kosten weniger Geld.

    per aspera ad astra

  • Die Kassen sehen das naturgemäss etwas anders

    Das glaube ich nicht. Den KK sind gesunde lieber, die Kosten weniger Geld.

    Meine Erfahrung: Die KK bezahlen das, was sie müssen. Sie haben aber kein Interesse an unserer Gesundheit, sondern an Kostenersparnis. Das würden die aber nie so bestätigen. Aber es gibt verschiedene Kassen, Mitarbeiter und von daher verschiedene Erfahrungen von uns. Hoffen wir, dass es bei Schleicher anstandslos geht.

  • Sorry Speiche, ich verstehe Dich nicht (in diesem Thread aktuell) :rolleyes: .

    Wenn Menschen gesund sind, verursachen sie für die Kassen doch auch keine Kosten.Wie sollen sie dann Ersparnisse erzielen?

    Liebe Grüße von Maria

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind

    (Jean Anouilh)




  • Ich will es erläutern. Kostengünstig wäre eine Präventivmedizin. Da könnte man viele Gesellschaftserkrankungen vermeiden. Dies wird aber (fast) nicht bezahlt.

    In China wurde früher der Arzt gut bezahlt, wenn viele Menschen gesund geblieben ist. Kranker Bezirk= schlechter Arzt, war damals die Denkweise


    Die Kassen bezahlen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Und dann wird es teurer


    Das gilt nicht für solche schicksalhaften Erkrankungen wie bei uns.


    Im Sozialgesetz steht, dass uns die notwendige, wirtschaftliche Therapie zusteht (GKV).


    Und was ist gesund. Je genauer ich hinschaue (was ich seit Ausbruch meiner Erkrankung tue), desto mehr sehe ich, dass fast alle Menschen Probleme haben. Für sie subjektiv krankhaft eingestuft. So richtig Gesunde sind in meinem Alter die Ausnahme, wie es scheint.

  • Ihr müsst entschuldigen, ich denke viel schneller als das ich schreibe. Da kommt manchmal Käse heraus. Einfach nachfragen, wenn etwas unklar ausgedrückt ist :)

  • Alles gut, denn an und für sich bin ich ganz bei Dir.


    Ich kann da manchmal auch hart bei Mitbewohnern austeilen. Da werden die Therapien eher halbherzig gemacht und zu oft geht dann das Gejammer über gesundheitliche Probleme los, die eher wenig mit der Grunderkrankung zu tun haben und vielleicht gemildert wären, wäre die Lebensweise etwas Gesundheitsbewußter.


    Also im Sinne von gesunder Ernährung/ Kein Alkohol oder Nikotin und Bewegung im Rahmen des Möglichen. Aber das ist so ein schmaler Balanceakt. Oft wirke ich zu fit auf mein Umfeld, was mich dann wieder in Not bringt, den Hilfebedarf zu rechtfertigen. Dennoch bleib ich sportlich am Ball (Karate, kein Scherz), bzw. Beweg mich wo es nur geht ...


    Und um den Bogen wieder zum Thread zu schlagen:


    Denn was wäre, wenn es selbst auf meine alten Tage noch ein Medikament gibt, was den Krankheitsverlauf stoppt oder dermaßen abmildert, dass der wirklich lebenseinschränkende Pflegebedarf nicht eintreten könnte???


    Glaub, ich würde mich sowas von ärgern, wenn ich den letzten Rest von Selbstständigkeit schon abgegeben hätte ... so bleibt das ein imaginärer Antrieb, mir so wenig wie möglich helfen zu lassen.

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Und was ist gesund. Je genauer ich hinschaue (was ich seit Ausbruch meiner Erkrankung tue), desto mehr sehe ich, dass fast alle Menschen Probleme haben. Für sie subjektiv krankhaft eingestuft. So richtig Gesunde sind in meinem Alter die Ausnahme, wie es scheint.

    Komischerweise nicht in meinem Umfeld. Mein Vater hatte es auch und mir vererbt, aber alle anderen in meiner Familie und meine Freunde sind komplett gesund. Bis auf die Krankheit ist bei mir auch alles gut auch meine Blutwerte.

  • Und was ist gesund. Je genauer ich hinschaue (was ich seit Ausbruch meiner Erkrankung tue), desto mehr sehe ich, dass fast alle Menschen Probleme haben. Für sie subjektiv krankhaft eingestuft. So richtig Gesunde sind in meinem Alter die Ausnahme, wie es scheint.

    Komischerweise nicht in meinem Umfeld. Mein Vater hatte es auch und mir vererbt, aber alle anderen in meiner Familie und meine Freunde sind komplett gesund. Bis auf die Krankheit ist bei mir auch alles gut auch meine Blutwerte.

    Das ist natürlich abhängig vom Umfeld. Aber da ich bei meinem "Outing" ernsthafte Gespräche hatte, offenbarten mir einige ihre eigenen Krankheiten. Menschen, die auf mich völlig gesund wirkten, hatten auch genetische Erkrankungen. Die waren meist nicht so offensichtlich. Aber das überraschte mich.


    Über den Jahreswechsel hatte ich 2 markante Situationen: Neujahrkonzert, Besucher eher Rentner, da gab es eine Schlange am Handlauf.

    2 Tage eher in der Sauna (liebte ich früher, geht wegen der Gangsicherheit kaum noch). Da waren auch viele Rentner, aber die waren älter und wirkten alle topfit. Das zeigt, welchen großen Unterschied es im gleichen Alter gibt. Einmal wirkte ich wohlplatziert, aber 20 Jahre zu früh. Das andere mal waren mir die 80 jährigen von der Verfassung haushoch überlegen.

  • Das andere mal waren mir die 80 jährigen von der Verfassung haushoch überlegen.

    Das Dilemma habe ich mit meiner Mutter. Sie kann auch besser Hilfe annehmen und fordert die auch selbstverständlich ein. Umgekehrt aber ... :Traurig:


    Sollten wir darüber vielleicht besser einen Extrathread starten, damit hier ganz die Erfahrungen mit dem neuen Medikament von Schleicher als Thema bleiben? :Froehlich:

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Das andere mal waren mir die 80 jährigen von der Verfassung haushoch überlegen.


    Sollten wir darüber vielleicht besser einen Extrathread starten, damit hier ganz die Erfahrungen mit dem neuen Medikament von Schleicher als Thema bleiben? :Froehlich:

    ja das wäre sicher besser :thumbup:

    Schöne Grüße, Lori :)






  • Das andere mal waren mir die 80 jährigen von der Verfassung haushoch überlegen.


    Sollten wir darüber vielleicht besser einen Extrathread starten, damit hier ganz die Erfahrungen mit dem neuen Medikament von Schleicher als Thema bleiben? :Froehlich:

    Ja! Weil ich suche immer, aber finde nichts.


    Ich fände es normal, wenn andere (auch wenn man es niemandem wünscht), Herzkrankheiten, MS, Schlaganfall oder Krebs hätten, aber nichts. Dann kann man sich besser austauschen. Und vieles ist heilbar, aber unsere Krankheit wird schlimmer.

  • Erklärung im ersten Beitrag :)


    Ich fände es normal, wenn andere (auch wenn man es niemandem wünscht), Herzkrankheiten, MS, Schlaganfall oder Krebs hätten, aber nichts. Dann kann man sich besser austauschen. Und vieles ist heilbar, aber unsere Krankheit wird schlimmer.

    Hmm. Der Kontakt zu anderen Menschen mit Erkrankungen kann auf jeden Fall die Sichtweise drehen. Im näheren Umfeld habe ich schon Erfahrungen mit Parkinson, Krebs und einer erblichen Optikusatrophie gesammelt. Dazu kommen viele Bekanntschaften aus der DHAG, Therapie und Reha, sowie meine Zivizeit auf der Neuro.


    Sese hat irgendwo mal geschrieben, dass die Rehaaufenthalte immer für eine Portion Demut gesorgt haben. Das Empfinde ich genauso.
    Man sieht die verrücktesten Symptome an einem Menschen und fragt sich manchmal wie ein Mensch dennoch so normal bleiben kann.


    Da genau hinzuschauen, wie die Menschen teilweise leiden, Empathie aufzubauen, ist aber schwere Kost.
    Das ist auch ein Problem, dass sich in meiner Bekanntschaft zeigt, "meine" Themen, Erfahrungen und Fragen sind selten heiter und passen nicht an einen geselligen Tisch. Hingegen tut es dem anderen Betroffenen und einem selber oft gut darüber ins Gespräch zu kommen.

    Umlaute sind ueberbewertet!

  • Supi gelöst mit dem neuen Thread ... :Daumen_rauf:


    Ich fände es normal, wenn andere (auch wenn man es niemandem wünscht), Herzkrankheiten, MS, Schlaganfall oder Krebs hätten, aber nichts. Dann kann man sich besser austauschen.

    Ich komme grade aus der Bewohnerrunde bei uns. (Ambulant betreutes Wohnen, Hausgemeinschaft)


    Da ist von Parkinson zu MS, Chorea Huntington, Schlaganfall und dadurch bedingte Ausfälle wirklich Alles dabei. In den 20 Jahren die ich dort schon wohne, habe ich alle Stadien miterlebt, bzw. miterleben müssen. Zur Zeit ist PG3 aufwärts oder ein hoher Betreuungsbedarf durch Hirnorganische Veränderungen.


    Irgendwann kann sich dadurch auch Jeder nur noch um sich selber drehen und hat kaum noch den Blick für die Nöten des Anderen. Gemeinschaftswohnformen sind für mein Gefühl auch nicht unbedingt aufbauend, wenn man zu sehr Empathie entwickelt.


    Da wirst du irgendwann eher zur "Angehörigen" von Betroffenen anderer Krankheitsbilder. :Goldfischglas:

    Liebe Grüße von Manu


    Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

    Gichin Funakoshi

  • Ja, das kenne ich. Bin auch viel bei mir, weil es nichts schlimmeres gibt. Und ich wäre sehr gerne ein „Angehöriger“ 😆 vielleicht mache ich doch mal so ne Gruppenunternehmung und treffe mal jemanden mit Parkinson.

  • Glück auf

    Ich will es erläutern. Kostengünstig wäre eine Präventivmedizin. Da könnte man viele Gesellschaftserkrankungen vermeiden. Dies wird aber (fast) nicht bezahlt.

    Ich finde schon das die KK so einiges tut um Krankheiten zu vermeiden. Es gibt wirklich recht viele Vorsorgemaßnahmen.

    Sei es die Rückenschule die, für die KK billiger ist als ein Bandscheibenvorfall, oder eine frühzeitige und engmaschige Überwachung bei einem erhöhen Krebsrisiko.

    Vorsorgemaßnahmen sind einfach billiger als Behandlungen.

    per aspera ad astra